WHITESNAKE - Saints & Sinners
Mehr über Whitesnake
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- EMI
- Young Blood
- Rough An´ Ready
- Blood Luxury
- Victim Of Love
- Crying In The Rain
- Here I Go Again
- Love An´ Affection
- Rock An´ Roll Angels
- Dancing Girls
- Saints An´ Sinners
WHITESNAKE waren in der berühmt-berüchtigten Moody/Marsden-Ära nicht in der Lage, ein schlechtes Album aufzunehmen. Was, ihr wisst nicht wer Moody und Marsden sind? Niemand Geringeres als die Gitarristen Micky Moody und Bernie Marsden, die Hardrock-Klassiker rausgehauen haben, die auch heute noch Bestand haben und die eine oder andere Gänsehaut (nicht nur) beim Verfasser dieser Zeilen erzeugen. Doch zum Glück ist die beste Phase von WHITESNAKE auf Alben wie "Come And Get It", "Slide It In", "Trouble" und eben "Saints & Sinners" für die Rock´n´Roll-Jünger festgehalten worden. Neben den beiden Hauptprotagonisten war natürlich die "Frontschlange" und Bandkopf David Coverdale (v.) in der Form seines Lebens. Weiterhin ist erwähnenswert, dass zwei Fünftel von DEEP PURPLE (Jon Lord und Ian Paice) beim Entstehen dieses Machwerks involviert waren. Zu guter Letzt ist da noch Bassist Neil Murray zu nennen, der Mr. Paice mehr als nur unter die Stöcke griff und mit seinem Bass-Sound das All-Star-Billing komplettierte.
Nicht ohne Grund sind zwei Songs ('Crying In The Rain' und 'Here I Go Again') auf dem mehrfach platinveredelten "1987" nochmal vertreten, aber auch die meisten Tracks aus der "zweiten" Reihe müssen sich hinter den Klassikern nicht verstecken. Und mal unter uns gesprochen: John Sykes (Gitarrist auf "1987") ist zwar wirklich nicht schlecht, aber so gefühlvolle Solo- und Slidegitarren wie Moody/Marsden hat der Junge einfach nie gebacken bekommen.
Gleich mit 'Young Blood' startet das Sextett in die Vollen und beweist, dass in erster Linie der Groove im Mittelpunkt steht. Allen voran der wummernde Bass und das treibende Drumspiel von Ian Paice fallen positiv aus dem Rahmen. Über die Riffs und Slidegitarren von Moody/Marsden große Worte zu verlieren, hieße einem Baby zu erklären, wie´s an seinem Schnuller nuckelt. Jon Lord unterlegt die Songs mit einem dezenten Hammondteppich und David Coverdale ist einfach nur Mr. Coolness himself. Den Jungs konnte zu der Zeit absolut keiner was vormachen, und 23 Jahre später verfehlt dies immer noch nicht seine Wirkung. Klar, über die Texte von Mr. Coverdale hüllen wir lieber das Deckmäntelchen des Schweigens, aber die Songs sind eine Klasse für sich.
Im Großen und Ganzen erwartet euch Blueskino der Extraklasse, so verraucht und abgründig tief schleichen sich die Songs in die Ohrmuschel. Zwischendurch wird´s durch einen Honky-Tonk-Beat ('Blood Luxury') aufgelockert, aber meistens wird klassischer, mit Hammondorgel geschwängerter Hardrock zelebriert ('Rough An´ Ready', 'Victim Of Love'). Besonders hervorzuheben ist natürlich 'Crying In The Rain', das auch heute nichts von seiner Magie verloren hat. Wie Mr. Coverdale da jammert und wimmert, ist absolute Weltklasse! Das danach folgende 'Here I Go Again' wird jeder von euch kennen. Besonders hervorzuheben ist das bluesige Gitarrensolo, das den Song auf eine eher relaxte Ebene hebt als die Hardrockversion von "1987", die auch nicht von schlechten Eltern ist, aber eben nicht das Original. Zwar überwiegen danach eher fröhliche Songs ('Love An´ Affection', 'Rock An´ Roll Angels', 'Dancing Girls'), die nicht ganz an die Genialität der vorangegangenen Songs heranreichen, aber beileibe nicht als "Ausschuss" gezählt werden müssen.
Nichtsdestotrotz können sich Freunde des klassischen Hardrocks diese CD blind zulegen. Wer aber noch unschlüssig ist, dem sei die "The Best Of Whitesnake" ans Herz gelegt, auf der die wichtigsten Hits aus der Moody/Marsden-Ära zusammengefasst sind. Auf dem Cover ist ein rauchender David Coverdale abgebildet. Nicht ,dass es zu Verwechslungen kommt, da mehrere Best-of-Compilations von WHITESNAKE im Umlauf sind. Ganz davon abgesehen bin ich mir sicher, dass ihr dann so oder so jedes einzelne Album in eurem Besitz haben wollt, denn selten ist klassischer Hardrock so gut zelebriert worden wie von der "weißen Schlange".
Anspieltipps: Crying In The Rain, Here I Go Again, Young Blood, Blood Luxury
- Redakteur:
- Tolga Karabagli