WHITESNAKE - The Purple Album
Mehr über Whitesnake
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers Records S.R.l. (Soulfood)
- Release:
- 15.05.2015
- Burn
- You Fool No One
- Love Child
- Sail Away
- The Gypsy
- Lady Double Dealer
- Mistreated
- Holy Man
- Might Just Take Your Life
- You Keep On Moving
- Soldier of Fortune
- Lay Down Stay Down
- Stormbringer
Neu-Einspielung von Coverdales DEEP PURPLE-Songs. Nötig oder Unnötig?
WHITESNAKE finde ich besonders gut wegen den Alben ab "Slip Of The Tongue". Schöner 80er Hard Rock (später mit viel Haarspray), welcher mit "1987" ein absolutes Meisterwerk des Genres lieferte. Auch die letzten beiden Studioalben waren wirklich gut und verbanden 70er, 80er und Moderne miteinander. Anstelle eines neuen Studioalbums wirft Coverdale nun jedoch "The Purple Album" auf den Markt.
Ich frage mich, ob man das wirklich braucht. Seit "Forevermore" hat die Band immerhin drei Live-Alben veröffentlicht. So langsam sind die Geldbeutel der Fans sicherlich leer und der Markt ist übersättigt mit WHITESNAKE-Veröffentlichungen. Die Fans hätten sich sicherlich über ein neues Studioalbum der Hard Rocker gefreut, doch man liefert nur ein Coveralbum der DEEP PURPLE-Coverdale-Phase. Für mich wirkt es so, als ob WHITESNAKE auf der aktuellen Erfolgswelle der einstigen Bröchtengeber mitschwimmen will. Immerhin sind die Hallen bei WHITESNAKE nicht mehr wirklich rappelvoll. während DEEP PURPLE Arenen ausverkauft. Es kommt wahrscheinlich auch Ideenarmut erschwerend hinzu, aber die Motiviation hinter "The Purple Album" ist wohl alte Fans in die Hallen zu locken. Eine Tour im Rahmen dieser LP wird definitiv folgen.
Also, was kann das Coveralbum der eigenen Vergangenheit? Coverdale covert Coverdale. Fast die komplette "Burn"-Platte wieder zum Besten gegeben. Das Ganze wird in die Produktionsweise von "Forevermore" gehüllt, so dass die Songs schon wesentlich fetter produziert klingen als die Originale, die gut vier Dekaden zurück liegen. Viel verändert hat man an den Nummern allerdings nicht. Was wohl eher als positiv zu vermerken ist. Nur Coverdales Gesang kann natürlich nicht mit seinem jüngeren Ich mithalten. Dies merkt man bereits beim Opener 'Burn', der nicht ansatzweise so für Gänsehaut sorgt wie das 74er Original. Erschwerend kommt hinzu, dass Glenn Hughes markant hoher Gesang bei diesen Aufnahmen fehlt. 'Stormbringer', 'Mistreated' und 'Soldier Of Fortune' sind hingegen gut, auch weil man diese Tracks bereits aus dem Liveset der Gruppe kennt und sich so schon an Coverdales gealterten Gesang "gewöhnt" hat.
Für mich, als Fan von "1987" und "Slip Of The Tongue", ist "The Purple Album" ehrlich gesagt weniger spannend. DEEP PURPLE war nie meine Band, auch wenn die Coverdale-Phase sicherlich recht interessant ist. Dieses Album richtet sich mehr an DEEP PURPLE-Fans als an reine WHITESNAKE-Fans. Für jene ist "The Purple Album" eine nette Angelegenheit, jedoch sollte man auch in diesem Fall überlegen, ob man ein Coverdale-Coverdale-Coveralbum wirklich braucht oder sich nicht mit den Original-Werken zufrieden gibt.
- Redakteur:
- Sebastian Berning