WIBERG, PER - Head Without Eyes
Mehr über Wiberg, Per
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Despotz (Cargo Records)
- Release:
- 10.05.2019
- Let The Water Take Me Home
- Anywhere The Blood Flows
- Pass On The Fear
- Get Your Boots On
- Pile Of Nothing
- Fader
Interessante Scheibe mit ungenutztem Potenzial.
PER WIBERG hat nicht nur als Keyboarder mit OPETH und den SPIRITUAL BEGGARS so manchen musikalischen Horizont erkundet. In seiner Vita findet sich beinahe jede Stilrichtung von Gitarrenmusik, die man sich vorstellen kann. Ein Soloalbum gehörte bisher nicht dazu, obwohl sich Wiberg trotz aller Bandbeteiligungen scheinbar noch nie voll und ganz nach seinen Vorstellungen austoben konnte. Diesen Umstand ändert der Schwede nun und veröffentlicht mit "Head Without Eyes" eine Platte, auf der er bis auf die Drums alle Instrumente eingespielt und eingesungen hat.
Herausgekommen ist bei dem Debüt des Multiinstrumentalisten eine recht bunte Platte mit einer Auswahl von Hartwurst bis Dessert: 'Anywhere The Blood Flows' groovt als Alternative Rocker vor sich hin, 'Pass On The Fear' klingt wie eine psychedelisch angehauchte RIVERSIDE-Nummer und ‘Fader’ könnte eine Kooperation von OPETH und STEVEN WILSON sein. All dem zugrunde liegt ein melancholischer Ton, der auf "Head Without Eyes" typisch skandinavisch klingt und durch die unterschiedlichen Arrangements durchaus zu gefallen weiß. Noch dazu sind viele Songs - allen voran 'Get Your Boots On' - radiotauglich, gehen somit leicht ins Ohr und sind poppiger als die üblichen Betätigungsfelder eines Per Wibergs.
Was mir in den 42 Minuten Musik aber doch etwas fehlt, ist Abwechslung. Moment mal - habe ich nicht gerade noch geschrieben, wir haben es hier mit einer so bunten Platte zu tun? Ganz recht, viele Zutaten, wie die immer wieder auftauchenden härteren Gitarrenriffs (Doooom bei 'Pile Of Nothing') oder eingängige Melodien, kommen aus ganz unterschiedlichen Ecken. Jedoch werden diese - zweifelsfrei handwerklich gut gemacht - zu sechs Songs verarbeitet, die sich sehr ähnlich sind und in Sachen Atmosphäre für meinen Geschmack zu sehr in die gleiche Kerbe schlagen.
Angesichts der musikalischen Biographie Wibergs und meiner Affinität zu "seinen" Bands ist das natürlich meckern auf relativ hohem Niveau. "Head Without Eyes" macht ordentlich Spaß und lief recht häufig in unterschiedlichsten Situationen. Gerade bei den Longtracks auf dem Album hätte er aber seine eigene Komfortzone noch öfter verlassen können, denn das war schließlich die intrinsische Motivation für "Head Without Eyes".
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher