WIDOW - Midnight Strikes
Mehr über Widow
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Tribunal Records
- Release:
- 16.10.2003
- The Pleasure Of Exorcism
- Witch Way
- Angel Sin
- Nightchild
- Inside The Sign
- No Stone Unturned
- Empire Of Chorus
- Reunion
Die Band-Historie von WIDOW reicht in das Jahr 2000 zurück, als der Gitarrist Cristof auf John E. (v./g.) und Joshu (b.) stieß und sie ihre gemeinsame Vorliebe für Horror erkannten. Auch Schlagzeuger Tim teilte diese Visionen, und somit war das Line-up auch schon komplett. Zusammen wollten sie ihren dunklen Fantasien musikalischen Ausdruck verleihen, und WIDOW war geboren. - Die Band ist zum einen natürlich von ihren eigenen Erfahrungen beeinflusst, aber auch Bands wie KING DIAMOND, CRIMSON GLORY, WARLORD, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST oder YNGWIE MALMSTEEN haben ihre Spuren hinterlassen. WIDOW folgen im Großen und Ganzen dem Pfad des klassischen Heavy Metals, lassen aber auch neoklassische Einflüsse zu, und ihre death-metallischen Wurzeln kommen natürlich auch nicht zu kurz...
'The Pleasure Of Exorcism' beginnt zunächst - passenderweise - mit düstere Stimmung erzeugenden Geräuschen - eine stöhnende Frau darf natürlich nicht fehlen! -, geht dann aber mit satten Gitarrenriffs gut los. Mit dem einsetzenden Gesang wird die melodische Komponente zusätzlich verstärkt, ohne jedoch auf Kosten der Heaviness zu gehen.
'Witch Way' fängt kinderlied-mäßig an, startet dann aber richtig durch: Im Vergleich zum Opener wird sehr viel kraftvoller zu Werke gegangen, und durch die Growls, die einen guten Kontrast zum ansonsten klaren Gesang darstellen, bekommt der Song zusätzlich eine Portion Evilness, bleibt aber dennoch sehr eingängig.
Auch 'Angel Sin' wird von den beiden gegensätzlichen Gesangsstilen geprägt, darüber hinaus fallen aber insbesondere die schnellen Gitarrenläufe auf, die eher dem (melodischen) Power Metal zuzuordnen sind. Vergleiche zu den CHILDREN OF BODOM lassen sich deshalb auch nicht ganz von der Hand weisen.
Dieser Marschroute bleiben WIDOW auch bei 'Nightchild' treu, wobei dieser Song noch stärker in die melodische Ecke geht. Allein die im Hintergrund immer wieder zu vernehmenden growligen Vocals verhindern, dass man dieses Stück als lupenreinen Power Metal "abstempelt". Die wieselflinken Gitarrenläufe würden jedenfalls dafür sprechen...
Bei 'Inside The Sign' gehen WIDOW dann nicht mehr ein ganz so hohes Tempo, auch wenn sie natürlich noch immer ziemlich flott unterwegs sind. Der (klare) Gesang wirkt teilweise fast schon getragen, doch durch die kraftvollen Gitarrenriffs bekommt auch dieses Stück einen ordentlichen Drive.
Mit 'No Stone Unturned' geht es dann aber schon wieder gewohnt schnell zur Sache, wofür insbesondere die schnellen Gitarrenriffs verantwortlich sind, aber auch die Rhythmusabteilung leistet hierzu ihren Beitrag. Hin und wieder werden ein paar Growls eingestreut, aber im Großen und Ganzen haben wir es hier mit einem reinrassigen Power-Metal-Stück zu tun.
Bei 'Empire Of Chorus' legen WIDOW dann deutlich mehr Wert auf neoklassische Tendenzen, wobei dieser Song die Einflüsse eines gewissen Yngwie Malmsteen nicht verbergen kann. Doch durch den stellenweisen zweistimmigen Gesang besitzt auch dieses Stück seine eigene Note und hebt sich so von vergleichbaren Bands ab.
Das abschließende 'Reunion' geht dann wieder eher in die Richtung der ersten Songs und kann dementsprechend mit einer etwas düsteren Atmosphäre aufwarten. WIDOW finden hier eine gute Mischung aus Eingängigkeit und Aggressivität, die das Attribut Power Metal im eigentlichen Wortsinn rechtfertigt.
Alles in allem kann man WIDOW eine recht gelungene Scheibe attestieren. Die drei Jungs gewinnen zwar ganz sicher keinen Innovationspreis, können sich aber schon vom Gros der Newcomer-Bands abheben. Daher kann es bestimmt nicht schaden, wenn sich Freunde power-metallischer Klänge mal selbst ein Bild machen. Aber auch Sympathisanten von CHILDREN OF BODOM & Co. könnten durchaus Gefallen an dieser Band finden, ebenso wie YNGWIE MALMSTEEN-Gutfinder. - "Midnight Strikes" ist eben Musik, die einfach Spaß macht, und zwar sowohl der Band als auch der Zuhörerschaft...
Anspieltipps: The Pleasure Of Exorcism; Angel Sin; No Stone Unturned
- Redakteur:
- Martin Schaich