WIDOWBIRDS, THE - Heart's Needle
Mehr über Widowbirds, The
- Genre:
- Art Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Teenage Head Music
- Release:
- 01.04.2014
- Battle Cry
- Fire Burn, Fire Burn!
- Shake Your Love Maker
- Don't Let Them In Your Head
- Daughter Of The Skies
- Calm Before The Storm
- Shambala Sun
- Lovers Keeper
- Save The Last Heartbreak
- Light On The Hill
Wunderschöne Artrock-Scheibe mit Seele.
Kollege Kubaschk stellt hier seit Monaten unzählige Bands aus Australien vor. Nun ist es an mir, hier einmal nachzuziehen. Die Rede ist von der mir bis vor einige Wochen gänzlich unbekannten Band namens THE WIDOWBIRDS. Das erste Album "Shenandoah" aus dem Jahre 2011 ist offensichtlich in unseren Breitengraden komplett untergegangen, denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass diese Band nicht im Rahmen des momentan grassierenden Retrofiebers allerorts komplett abgefeiert wird.
Wobei man der Band nicht gerecht wird, steckt man sie in die Retro-Schublade. Viel zu frisch, energisch und originell klingt das farbenfrohe Musikallerlei auf "Heart's Needle" Schon die völlig geniale Eröffnungsnummer, die zu Recht den kraftvollen Titel 'Battle Cry' trägt, überrascht mich mit einem treibenden Rhythmus, der unwillkürlich die Hüften in Schwingungen bringt, der Schweiß treibt und der jeden Club in eine Bude willenloser Zappelphillippe verwandeln wird. Es ist der schiere Wahnsinn, wie mitreißend diese Nummer ist. Sänger Simon Meli schreit sich mit so viel Charisma die Seele aus dem Leib, man muss einfach mit schreien. Die gute alte Tradition der flotten LED ZEPPELIN-Kurznummern wird hier in die Neuzeit transferiert.
Mit dem ebenfalls sehr zügig aus den Boxen preschenden 'Fire, Burn, Fire Burn' setzt man in direkten Anschluss gleich eine weitere Duftnote in dieser Richtung bevor es mit dem knackig-kurzen 'Shake Your Love Maker' – der Titel lässt es vermuten - luftiger zur Sache geht. Soulig-schwingend wippt diese Nummer beinahe aus den Boxen. Der Fuß wippt mit. Ebenso beim toll aufgebauten 'Calm Before The Storm', bei welchem man sich im Mittelpart ernsthaft die Frage stellt, wie viele Gitarren denn hier zu hören sind.
Aber das Quartett kann auch behutsamer musizieren. Dann werden Satzgesänge, Besentakte und die Akustische ausgepackt. 'Shambala Sun' oder ' Daughter Of The Skies' beweisen dies eindrucksvoll. Um die Gefühlswelt des Zuhörers dann zum Finale noch einmal komplett auf den Kopf zu stellen, beschließt das Album mit dem balsamierenden 'Light On The Hill'. Das wundervoll-psychedelische Flair von Streichern im Hintergrund, fährt die Band in diesem Song Breitbandemotionen aus und erwischt mich damit auf jeden Fall eiskalt. Das ist neben der schwungvollen Eröffnungsnummer ein weiterer Kandidat für die Jahresendabrechnung. Alle Daumen hoch.
Im momentanen Rummel um traditionelle Klangwelten sollte es der Band locker gelingen, etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. In ihrer Heimat ist ihr dies bereits geschenen, was Tourneen im Vorprogramm von THE TEA PARTY belegen. Augen auf beim Retro Kauf!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae