WIDOWS - Death Valley Duchess
Mehr über Widows
- Genre:
- Stoner Rock / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Bad News Records
- Release:
- 27.04.2012
- Green Tsunami
- Goat Lab
- Fuck Knuckle
- Truckules
- Kiss Of Failure
- Whores Of Babylon
- Something For Deities
- Parentheses
- Death Valley Duchess
Wenn der Stoner Rock gen Hardcore schielt ...
Redet man von Stoner Rock, kann dies einerseits bedeuten, sich auf einen langsamen, zähflüssigen Trip durch die Wüste zu begeben oder aber auch, mit krachigen Riffattacken und einem trockenen Groove an die Wand geblasen zu werden. Im Falle von WIDOWS trifft definitiv zweiteres zu. Man höre nur 'Truckules', 'Whores Of Babylon' oder auch den Opener 'Green Tsunami' und es bleiben hinsichtlich Wucht und Brachialität keine Fragen mehr offen. Headbang- Kompatibilität vorhanden.
Mit einem solchen Maß an Räudigkeit schippert der Stoner Rock teilweise schon an der Schittstelle zum Hardcore, was insofern sehr erfrischend ist, als die Vorzüge beider Genres vereint werden. Mit anderen Worten: Bei WIDOWS verliert man sich nicht in repetitiven Sphären des Wüstenrocks, sondern plättet den Hörer mit Kraftfutter par excellence. Wummerndes Riffing, heftiges Geschrei und ordentlich Schmackes sind die herausragenden Argumente zugunsten von "Death Valley Duchess". Demgegenüber werden Gniedel-Gitarrenmelodien recht sparsam eingesetzt, sodass zwar nicht von Dauerfeuer die Rede sein kann, aber die grundlegende Gangart schon eine fast durchgängig heftige und energiegeladene ist. Das kommt zwar durchaus etwas einseitig rüber, doch zünden die Groove-Riffs und der kraftvolle Gesang im Paket zumeist sehr schnell und sorgen so für Kurzweil.
Insbesondere 'Truckules' ist ein großartiger Song, der an die ungestüme Version der TRUCKFIGHTERS erinnert. Auch das "tanzbare" 'Fuck Knuckles' und die rotzige Abrissbirne 'Whores Of Babylon' sind unbedingt hervorzuheben. Hier und da wird noch ein schleppendes, doomiges Riff eingestreut wie bei 'Parentheses', aber ansonsten gibt es zumeist direkt auf die Zwölf. Nur der Titeltrack, welcher das Album abschließt, firmiert mit seinem getragenen, verzerrten Gitarrenspiel und den Spoken-Words-Passagen wohl eher als Outro. Die acht Kraftpakete zuvor sind aber eh ausreichend, da sie ohne Ausnahme ins Ziel treffen. Ein Riffing, das fast die Schwere und den Groove von CROWBAR aufweist, sorgt eben für Dampf im Kessel. Ein paar filigrane Gitarrenläufe dazu - mehr braucht es gar nicht, um eine überaus wuchtige Stoner-Rock-Scheibe einzutüten, die auch bei Musikfreunden Zuspruch finden sollte, die dem Stoner-Genre sonst nicht unbedingt zugewandt sind.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer