WILD CHILD - Fools
Mehr über Wild Child
- Genre:
- Pop Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Popup Records
- Release:
- 10.03.2017
- Fools
- The Cracks
- Bullets
- Stones
- Meadows
- Break Bones
- Take It
- Saving Face
- Reno
- Oklahoma
- Bad Girl
- Trillo Talk
Wunderbar anmutige Pop-Musik.
"Fools" ist mal wieder ein Album an der Grenze des Magazinrelevanten, aber einfach zu schön, um nicht ein paar Worte darüber zu verlieren.
Der Name WILD CHILD suggeriert es zwar, doch die Musik der texanischen Indie-Pop-Band rund um Sängerin/Violinistin Kelsey Wilson und Songwriter Alexander Beggins ist alles andere als wild und kindlich. Nein, man hört anmutigen, wunderschönen Indie/Singer-Songwriter-Pop mit einigen Folk-Anleihen. Mancher Song, gerade die Single 'Fool' hört sich beim ersten Hör vielleicht etwas zu beliebig an, doch die Musik entwickelt umso mehr Tiefgang und wohlige Freude, je intensiver man sich damit beschäftigt.
Die zarte Stimme von Kelsey vermag einen von Anfang an zu bezirzen, aber nur um Aufmerksamkeit zu erheischen und später tief zu berühren. Der Werbezettel besagt, WILD CHILD verpacke melancholische Geschichten in Form eines Liebesbriefs, und ja, diese Gegensätzlichkeit zwischen eher fröhlicher, oft gar tanzbarer Musik und schwer aussprechlichen Wahrheiten, zum Beispiel in Liebesdingen, erzeugt die Spannung in WILD CHILDs Musik.
Eine weitere Stärke von WILD CHILD ist die stilistische Variabilität. Die Band verwendet Ukulele, Cello und Trompete, um mal ein funky Flair in die Musik zu bekommen, auch die Motown-Bewegung ist nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen, aber auch Elektro-Pop und Jazz schmiegen sich an die im Kern immer Melodie-orientierte Pop-Musik an. Ja, manchmal muss ich sogar ein wenig an SOPHIE HUNGER denken, auch wenn der Vergleich hier eher ein entfernter sein soll. WILD CHILD ist deutlich leichter verdaulich und fluffiger als die Schweizer Musik-Visionärin und eignet sich ganz prima für zärtliche zweisame Stunden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker