WILKENFIELD, TAL - Love Remains
Mehr über Wilkenfield, Tal
- Genre:
- Rock / Singer / Songwriter
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- BMG
- Release:
- 15.03.2019
- Corner Painter
- Counterfeit
- Hard To Be Alone
- Haunted Love
- Love Remains
- Fistful Of Glass
- Under The Sun
- One Thing After Another
- Killing Me
- Pieces Of Me
Diese Frau weiß was sie will!
TAL WILKENFIELD ist eine australische Berufsmusikerin, die unter anderem schon JEFF BECKs, JACKSON BROWNEs und STEVE LUKATHERs Livebands angehörte. Tals Waffe ist der Bass, für dessen tadellose Behandlung der charmante Lockenkopf auch schon prominente Auszeichnungen bekommen hat. Mit "Love Remains" möchte sich Tal nun nicht nur als Bassistin, sondern auch als Sängerin und Songwriterin präsentieren.
Und das gefällt mir beim Opener 'Corner Painter' ausgezeichnet. Das ist bluesgetränkter Rock in einem modernen und dennoch nach 70er Jahre klingendem Soundgewand, mit viel Volumen untenrum, was man von einer Bassistin auch erwarten darf. Singen kann sie aber auch, kraftvoll und sexy, ein wenig wie die kanadische Bluessängerin MEGAN LANE, sogar noch wärmer. Nach dem etwas dümpeligen 'Counterfeit' ist 'Hard To Be Alone' der nächste Hinhörer. Wieder schwingt eine gewisse JIMI HENDRIX'sche Schwere mit, viele Passagen des Songs wirken wie spontan improvisiert, trotzdem auf wundersame Weise zusammengehalten und mit einer außergewöhnlich beeindruckenden Gesangsperformance garniert. "Wow!" sagt man da nur am Ende! 'Haunted Love' ist dann etwas ganz anderes; Tal spielt jazzige Arpeggios auf dem Bass und singt dazu, später kommen noch dezente Streicher hinzu. Stilgrenzen kennt die junge Dame garantiert nicht, und ihre Emotionen kann sie auch zeigen.
Schade, dass sie in der zweiten Hälfte des Albums etwas reservierter und konventioneller zu Werke geht. Manchmal denkt man dann an die 4 NON BLONDES oder ALANIS MORISSETTE in rockigen und an HEATHER NOVA in den gefühlvollen Momenten, wenn auch Tals Musik stets einen etwas komplexeren musikalischen Unterbau hat. "Love Remains" ist - so schlicht der Titel auch wirkt - etwas zum genau Hinhören und Zunge schnalzen, und man spürt in allen Songs das Selbstbewusstsein dieser jungen Musikerin. Manchmal fehlt mir dabei allerdings ein wenig die Nähe zum Hörer, der auch mal etwas mitträllern will. Doch dafür gewinnt das Album mit der Zeit an Tiefe und will definitiv immer wieder aufgelegt werden. Tal Wilkenfield: hat was!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker