WILLIAMSON, JAMES - Re-Licked
Mehr über Williamson, James
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Leopard Lady Records
- Release:
- 29.10.2014
- Head On The Curve
- Open Up And Bleed
- Scene Of The Crime
- She Creatures Of The Hollywood Hills
- 'Til The End Of The Night
- I Got A Right
- Pin Point Eyes
- Wild Love
- Rubber Leg
- I'm Sick Of You
- Gimme Some Skin
- Cock In My Pocket
- Heavy Liquid
- Wet My Bed
- Cock In My Pocket
- Rubber Leg
Alt, aber nicht angestaubt.
Wer kennt THE STOOGES? So wenige? Na, Iggy Pop kennt ihr aber schon, oder? Der hat da gesungen. Ist aber schon eine Weile her, Ende der Sechziger bis Mitte der Siebziger, aber die Band gilt als Miterfinder des Punk Rock. Darf man also kennen. Und dann auch James Williamson, der nämlich 1970 zu der Band stieß und damals und heute dazugehört. Mehr könnt ihr euch selbst anlesen, jetzt hören wir uns mal "Re-Licked" an.
Williamson hatte noch einige Songs in der Schublade, die für den Nachfolger des dritten STOOGES-Albums "Raw Power" gedacht waren und 2014 erblicken sie endlich das Licht der Welt. Aber einer Welt, die sich weitergedreht hat und das nicht zu knapp. Kann das trotzdem funktionieren? Ja, die Skepsis ist völlig unangebracht. Natürlich klingen die Songs vierzig Jahre alt, aber wie viele der großen Klassiker hat kaum eine der Kompositionen an Qualität eingebüßt. Hier muss ich das erste Mal ein großes Lob aussprechen: Der Sound ist großartig und klingt teilweise, wie die Songs sicher 1975 ebenfalls geklungen hätten. Man höre sich mal 'Scene Of The Crime' an, das die Siebziger atmet und erleben lässt, während gleich mit dem folgenden 'She Creatures Of The Hollywood Hills' sogar noch weiter in die Vergangenheit gereist wird.
Williamson hat den typischen Geist der Zeit, in der die Lieder entstanden sind, wunderbar eingefangen und mit modernen Mitteln unprätentiös aufgenommen. Dabei spannt sich der Bogen von Blues, wie in 'Open Up And Bleed', oder 'Pin Point Eyes' über obige ausgezeichnet zeitlich zu verordnende Kleinode, bis zu wildem Gitarrenrock, wie in 'Wild Love' und brachialem Punk, wie 'I Got A Right', oder hintergründigen, subtilen Kompositionen, wie 'I'm Sick Of You'. Dazu hat er sich einige großartige Sänger und Sängerinnen eingeladen, darunter so bekannte Namen wie Jello Biafra, der mit den DEAD KENNEDYS Erfolg hatte, Bobby Gillespie von PRIMAL SCREAM und zu meiner großen Freude auch Gary Floyd, den ich bei SISTER DOUBLE HAPPINESS schätzen gelernt habe. Letzterer kommt erst in den Bonustrack zum Tragen, bei denen einige alte Hits neu aufgenommen wurden und alte B-Seiten erneut zugänglich gemacht werden.
James Williamson hat lange gewartet, und möglicherweise wäre es toll gewesen, wenn Iggy Pop mitgewirkt hätte, aber die Umsetzung lässt auch so eigentlich nichts zu Wünschen übrig. Coole Scheibe, die für Fans des Genres eigentlich Pflicht sein sollte, zumal es noch eine großartige Deluxe-Version mit dickem Booklet und einer DVD gibt. Als CD. Und noch besser: Auf Vinyl. Das passt nämlich zu "Re-Licked" am allerbesten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger