WIND ROSE - Warfront
Mehr über Wind Rose
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 10.06.2022
- Of War And Sorrow
- Army Of Stone
- Tales Of War
- Fellows Of The Hammer
- Together We Rise
- Gates Of Ekrund
- One Last Day
- The Battle Of Five Armies
- I Am The Mountain
- Tomorrow Has Come
Hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen.
Das ist toll. Eine italienische Band, die nicht italienisch klingt. Chapeau, WIND ROSE. Dafür schon einmal einen dicken Applaus. Hinzu kommt, dass es hier textlich um Hobbits, Zwerge und die fünf Armeen geht, was sehr erfreulich ist. Aber "Warfront" hat noch viel mehr zu bieten. Schlachthymnen, die man sich von so manch einer etablierten Band wünscht, die hier aber keineswegs plump oder künstlich arrangiert wirken. Trotzdem klingt es hier bessere als bei manchem gemachten Act.
Das liegt daran, dass die Musik von WIND ROSE alles andere als innovativ oder neu ist, dafür wird hier der Spielspaß in den Vordergrund gestellt. Natürlich klingen auch hier einige Einflüsse durch, aber die Songs sind eigenständig genug, um nicht als Kopie durchzugehen. Als bestes Beispiel dient hier der Opener "Army Of Stone" der, nach epochalem Intro "Of War And Sorrow", zwar gemächlich durch die Boxen kommt und dennoch ein Volltreffer ist. Denn der mit vielen Rhythmuswechseln auftrumpfende Song groovt im Refrain wie Hölle und macht direkt Lust auf mehr, was die Hörerschaft natürlich auch bekommt. Es geht weiter mit epischen, großen Chören und stampfenden Rhythmen. Seht ihr - hier bitte eine beliebige schwedische Power-Metal-Band einsetzen - so macht man das. Ganz einfach eigentlich. Natürlich können auch die Italiener nicht verleugnen, wo sie herkommen und so sind epische orchestrale Intros im Stil von RHAPSODY durchaus gewollt und passen in dem Kontext auch wie die Faust auf das Auge. Die Schlacht um Moria war schließlich auch kein Spaziergang.
Was hat WIND ROSE aber, was etablierte Bands (und darauf läuft es ja immer hinaus) nicht haben? Ganz klar, nicht den Druck Ohrwürmer kreieren zu müssen. Sie haben einfach Spaß an der Musik und genau das ist es, was man zu jeder Sekunde heraushört. "Warfront" hat nur einen kleinen Kritikpunkt: die Refrains sind teilweise zu textlastig. Natürlich will man auch hier als Band auftrumpfen, aber auch hier gilt, weniger ist manchmal mehr. Jetzt muss nicht jeder Refrain aus nur drei geshouteten Worten ("All We Are" anyone?) bestehen, sicher, das passt manchmal. Manchmal ist es aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sagen, ok, dann eben viele Wörter, wir wollen die Geschichte ja weiter erzählen. Wie gesagt, das ist aber meckern auf (sehr) hohem Niveau.
Egal, "Warfront" macht Spaß und wird den Weg in meinen Player wohl durchaus öfter finden. WIND ROSE ist, trotz des komischen Namens, eine ernstzunehmende Kapelle, die sicherlich ein eigenwilliges Konzept hat (aber kein neues), mit der man dennoch in Zukunft rechnen sollte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Colin Büttner