WINDIR - Arntor
Mehr über Windir
- Genre:
- Folk/Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Head Not Found
- Release:
- 11.10.1999
- Byrjing
- Arntor Ein Windir
- Kong Hydnes Haug
- Svartesmeden Og Lundamyrstrollet
- Kampen
- Saknet
- Ending
Kriger i snøen.
Wenn das Intro 'Byrjing' einsetzt, liebt man die Norweger WINDIR bereits. Das Quietscheakkordeon ist eigentlich nicht Black Metal, doch Valfar (R.I.P.) gelang es, diese heimatlichen Töne genial in die Atmosphäre der Songs einfließen zu lassen. Wie schon in der Rezension zu DISSECTION erwähnt, kam WINDIR gemeinsam mit DISSECTION, DARKWOODS MY BETROTHED und GRIEF OF EMERLD einst im Päckchen an und ich war sofort geflashed.
Das Album von 1999 begeistert von Anfang bis Ende, es ist ein echter Klassiker: 'Arntor, Ein Windir' mit seinen blackmetallischen Strophen und heroischen Klargesängen im Chorus, reißt uns mit. Das Akkordeon gibt eine großartige Melodie voller Weite, Ferne und Einsamkeit vor. Das Break ist nicht von dieser Welt. Wie kann man so etwas komponieren, wenn man noch nicht 20 Jahre alt ist?
Das Schlagzeug, der Gesang, der Hall, diese Umsetzung von Bergens (Bergen war seine Heimat) Schneeweite, dem Glitzern und der ewigen Melancholie dessen, der das alles von oben ansieht, ist göttlich, absolut unerreicht. Es gab ja einige Bands, die sich am Erbe von WINDIR versuchten, doch keine kam an Valfars Schöpfergeist auch nur ansatzweise heran. Wie dieser Song ausklingt, grandios, dann setzt es noch einmal Schwertergeklirr, danach muss man erst einmal um Fassung und vielleicht mit Tränen ringen.
'Kong Hydnes Haug' hält dieses Niveau locker. Drama, Lawine, eisige Grate im Scheesturm, kurze Aufheiterungen mit glanzvoller Sonne und blendend weißen Schäfchenwolken, wir möchten den erhabenen Part mitsingen, so ergreifend tönt es.
Das ebenso folkloristisch untermalte 'Svartesmeden og lundamyrstrollet' enthält enthusiastisch und euphorisch stimmende Tonlagen: Wir stehen wie unter Dopaminen, schauen nach Valhall, ganz kurz, denn wir müssen noch nicht dorthin. Valfar schon, er sollte ja sehr jung in Eis und Schnee erfrieren...
Das rhythmische 'Kampen' könnte ein Thema eines Dorfes in der Nähe von Bergen sein, wenn eine große Winterfeier ansteht. Ganz großartig, auch der Klargesang, der nicht ins Kitschige abdriftet. 'Saknet' zeigt Valfars phantastische Kunst, dramatische Tracks mit leichter Hand zu erschaffen.
Das galoppierende 'Ending' beendet die musikalische Schlittenfahrt mit einem abschließenden Blick zurück: In der Ferne verliert sich unsere Spur, doch golden leuchtet der Pfad vor uns, den Valfar dann mit "1184" aufnahm und vertonte. Die Rezension dieses formidablen Albums gibt es dann demnächst bei eurem Lieblingsmagazin...
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Matthias Ehlert


