WINERY DOGS, THE - The Winery Dogs
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2013
Mehr über Winery Dogs, The
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Loud & Proud (Sony)
- Release:
- 06.09.2013
- Desire
- We Are One
- I'm No Angel
- The Other Side
- You Saved Me
- Not Hopeless
- One More Time
- Damaged
- Six Feet Deeper
- Time Machine
- The Dying
- Regret
- Elevate
Power Trio auf Beutezug
Nach einer gescheiterten Ehe (DREAM THEATER), einer flüchtigen Affäre (AVENGED SEVENFOLD) und einem missglückten Neuanfang (ADRENALIN MOB) ist Mike Portnoy derzeit auf der Flucht vor sich selbst und gründet dabei quasi im Wochentakt neue Bands, Projekte, spielt hier und da ein Album im Studio ein und ist gewissermaßen omnipräsent. Eines dieser neuen Projekte heißt THE WINERY DOGS und ist neben Mr. Portnoy himself mit Richie Kotzen und Billy Sheehan prominent besetzt.
Nach AVENGED SEVENFOLD sind seine WINERY DOGS wohl die Band mit dem geringsten Prog-Bezug, denn das infernalische Trio hat sich staubigem Classic Rock verschrieben. Ein Schelm, wer gleich an BLACK COUNTRY COMMUNION denkt. Eins haben beide Bands jedenfalls gemeinsam: Sie bestehen aus virtuosen Muckern und sind nun wahrlich keine Anfänger mehr beim Songwriting. Das hört man "The Winery Dogs" auch an, durch die rauchige Stimme Richie Kotzens bekommt die ganze Scheibe ein sehr eigenes Flair, das erst auf den zweiten Blick von dieser großartigen Rhythmusgruppe profitiert. Billy Sheehan ist zwar nicht so auffällig, macht seine Basisarbeit aber mit der gewohnten Routine. Als Vertreter der Viersaiter-Zunft finde ich sein Spiel auf "The Winery Dogs" dementsprechend ausbaufähig.
Eine Angelegenheit, die sich bei mir mit weiteren Spins nicht eingestellt hat, ist das Festhaken im Ohr, die absolute Begeisterung. Dabei hat diese Platte alles, was man in jener Sparte erwarten würde: griffige Nummern mit tollen Hooklines ('Not Hopeless'), gefühlvolle Balladen mit der richtigen Menge Zuckerguss ('Regret') und über das Album verteilte Anflüge musikalischer Klasse und viel Abwechslung. Irgendwie zündet es trotzdem nicht, und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, woran das liegt. Denn eigentlich würde ich Mike Portnoy wieder eine neue, glückliche Ehe gönnen, die mir ähnlich viel Freude bereitet wie sein früherer Arbeitgeber.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher