WINO & CONNY OCHS - Heavy Kingdom [Vinyl LP]
Mehr über Wino & Conny Ochs
- Genre:
- Akustik Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Exile On Mainstream (Cargo Records)
- Release:
- 27.01.2012
- Somewhere Nowhere
- Heavy Kingdom
- Dust
- Vultures By The Vines
- Dark Ravine
- Traces Of Blood
- Heavy Kingdom Jam
- Highway Kind
- Dead Yesterday
- Here Comes The Siren
- Labour Of Love
Neues Projekt von Heavy-Rock-Legende Scott Weinrich
Scheinbar hat Scott 'Wino' Weinrich nach dem Release des sehr persönlichen "Adrift"-Albums einen Narren an Unplugged-Sessions gefressen. Bereits vor drei Jahren machte die Doom-Legende Bekanntschaft mit Conny Ochs und verhalf ihm immer wieder zu kurzen Beiträgen bei Festivals und Gigs. Dies ging so weit, dass Wino sogar Material für seinen neuen Kumpel schrieb - und die Idee reifte, die gemeinsamen Vorlieben für ein gemeinsames Projekt zu bündeln. Doch "Heavy Kingdom", der erste Output des Duos, ist bei Weitem nicht das, was man von diesen beiden Herren erwarten würde. Und damit sind wir wieder beim Hang zu rein akustischen Songs, der auf dem Debüt voll und ganz ausgekostet wird.
"Heavy Kingdom" ist ein sehr emotionales, bewegendes Album, welches mit seiner finsteren Poesie ebenso glänzt wie mit seinen unterschwellig melodischen Querverweisen zu Legenden wie Johnny Cash und Leonard Cohen. Inwiefern die Kult-Songwriter tatsächlich Einfluss auf das Songwriting genommen haben, steht zwar in den Sternen, doch ihr Geist schwebt nicht bloß zeitweise über den neuen Ergüssen, die den Doppelpack hier eingespielt hat. Ähnlich wie bei "Adrift" ist das Material entspannt und dennoch tief gehend, überzeugt nicht mit satten Riffs, sondern mit aussagekräftigen Arrangements, die trotz des relativ stillen Settings genügend Abwechslung beinhalten, um "Heavy Kingdom" nicht nach der Hälfte der Zeit in die Sackgasse zu lenken.
Hervorzuheben sind dabei Songs wie 'Dust' und 'Dead Yesterday', die den intimen Ansatz des besagten Wino-Solostreichs nicht nur aufnehmen, sondern ihn noch weiter vertiefen. Die beiden Recken teilen sich unterdessen Gesang und Gitarren und harmonieren hieerbei absolut prächtig. Dies zeigt sich auch in Stücken wie 'Vultures By The Vines' und 'Highway Kind', die etwas energischer daherkommen, nichtsdestotrotz jedoch wegen ihrer besonnenen Grundaussage prima ins Albumkonzept passen. Und mit 'Here Comes The Siren' und 'Labour Of Love' folgen zum Schluss noch zwei sehr persönliche Stücke, deren düstere Melancholie einen schier überwältigt.
Gründe zu suchen, warum Wino das geworden ist, was er heute ist, braucht man eigentlich nicht mehr. Aber gerade am Beispiel "Heavy Kingdom" und seiner Zusammenarbeit mit Conny Ochs zeigt sich, dass Weinrich sich und seine Musik immer neu erfinden kann, neue Strömungen zulassen kann, um die traditionellen Alben auch weiterhin frisch klingen zu lassen. Ein Mann, der sich so in seiner Musik verliert, wird völlig zu Recht Legende genannt - und selten hat er dies mit einer solchen Intensität getan wie auf seinem neuesten Werk!
Anspieltipps: Dead Yesterday, Labour Of Love, Dust
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes