WINTERLONG - The Second Coming
Mehr über Winterlong
- Genre:
- Progressive Power Metal
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 01.01.1970
- Locking Up The Gates
- Twisting My Tail
- Northman
- Retaliation
- We`ll Be Immortals
- Call Of The Wild
- Wild Winter Nights
- In World Of Illusions
- Ride Into The Skies
- Messiah
- Evolution
- Aurora Borealis
- A New Beginning
Ein wirklich feines Stück klassisch angehauchten Power Metals liefern WINTERLONG mit ihrem Zweitling "The Second Coming" ab. Hierbei handelt es sich um eine junge schwedische Nachwuchsband, die bereits mit ihrem Erstwerk "Valley Of The Lost" in der Presse für Aufsehen sorgen konnte.
Dies ist nun zwei Jahre her und seitdem hat sich innerhalb der Bandstruktur einiges geändert; so wurde mit Mikael Holm ein neuer Sänger gefunden, der seine Stimme in der Tradition der zahlreichen MALMSTEEN-Fronter einsetzt, aber zu keinem Zeitpunkt in die Kastraten-Brigade abrutscht. Eine weitere Verstärkung wurde in den beiden Gastschlagzeugern Andreas Lil (VANDEN PLAS) und Anders Johansson (MALMSTEEN) gefunden, die auf "The Second Coming" einen erstklassigen Job gemacht haben. Eingebunden ist all dies in die tollen, teilweise recht vertrackt progressiven Gitarrenriffs von Mastermind Thorbjörn Englund, dessen vorzügliches Talent für das Songwriting in nahezu allen Kompositionen dieser zweiten Scheibe zur Geltung kommt.
Die Einflüsse sind natürlich deutlich herauszuhören, wobei (wie man bereits vermuten konnte) ein gewisser YNGWIE M. das Gitarrenspiel von Herrn Englund maßgeblich geprägt hat. Dies trifft speziell in den Abschnitten zu, wo die Sechssaitige mehr in den Vordergrund rückt und der Bandchef seine Finger über das Griffbrett flitzen lässt. Man höre sich nur einmal die Soli in `In World Of Illusions´ oder dem mit dramatischen Keyboards versetzten Instrumental `Aurora Borealis´ an, wo der MALMSTEEN-typische Stil zwar verarbeitet, aber auf eigene Weise neu interpretiert wird. Von einem Abklatsch sind WINTERLONG jedoch weit entfernt, zum einen, weil die Melodien um einiges prägnanter gestaltet sind und man auch teilweise sehr heavy zu Werke geht und zum anderen, weil der Anteil an progressiven Elementen bzw. verschachtelten Rhythmen um einiges höher liegt.
Besonders gut gefallen zudem die verspielten Keyboards, an denen sich ein jemand namens Mistheria des öfteren exzessiv austoben darf. Glücklicherweise arten die ganzen Instrumentalpassagen nicht aus. Der Song an sich steht stets im Mittelpunkt und das Resultat sind zwölf starke Nummern, die zwar nicht immer eingängig, aber nach mehrfachem Hören schwer aus dem Kopf zu bekommen sind. Gerade die tollen Refrains in `Northman´ (dem Höhepunkt auf "The Second Coming") bzw. `Wild Winter Nights´ und das druckvolle Finale von `We`ll Be Immortals´ haben es mir angetan, aber auch `Call Of The Wild´ und das kritische, mit hartem Midtempo-Beat ausgestattete `Evolution´ können auf Anhieb gefallen.
Mit WINTERLONG ist eine Horde talentierter Musiker am Start, die hoffentlich die verdiente Aufmerksamkeit im weltweiten Metal-Zirkus bekommen wird. Mit "The Second Coming" hat man die passenden Argumente in der Tasche, um jedweden Anhänger progressiven Power Metals zu begeistern. Beide Daumen hoch für diese skandinavischen Youngsters.
Anspieltipps: Northman, Call Of The Wild, Wild Winter Nights, We`ll Be Immortals
- Redakteur:
- Björn Backes