WINTERMOND - Desiderium
Mehr über Wintermond
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Danse Macabre (ALIVE)
- Release:
- 29.01.2010
- Deine Welt
- Kalte Sch?nheit
- Narbenkind
- Desiderium
- Geisterliebe
- Vollmond
- Feuerroter Mund
- Liebe Ist Gift
- Sternenk?nigin
- Verbranntes Land
- F?r Die Ewigkeit (Bonus Track)
Unausgegorener, deutschsprachoiger Gothic-Mix
Gothic Rock steht gerade bei Traditionalisten unter dem bedenklichen Stern, letzten Endes immer sehr träge und soundtechnisch verwaschen zu sein. Gerade die Vertretung aus hiesigen Landen hat es zusätzlich schwer, gerade dann, wenn sie auch noch mit deutschen Texten arbeitet und im weitesten Sinne gegen das Mutterschiff LACRIMOSA anzukämpfen versucht. Letzteres ist bei WINTERMOND zwar nicht gegeben - hierfür fehlt es dem Bandsound ganz klar an theatralischen Elementen - allerdings mangelt es den Noten auf der neuen Scheibe "Desiderium" ebenfalls an Schwung und Leben. Die epischen, teils recht ausladenden Arrangements verrennen sich immer wieder im Nirgendwo. Gleichzeitig kann der Gesang mit seiner starren Haltung ebenfalls nur wenig herausschlagen. Und wenn die Band es dann mal mit härteren Gitarren versucht - so geschehen in 'Liebe - ist Gift' - dann kommt man nicht umhin, diesem Element eine Alibi-Funktion zuzusprechen, die man musikalisch schlussendlich ohnehin nicht zu bewältigen imstande ist.
Auch die sphärischen Passagen, gewissermaßen immer noch eine Art letzter Rettungsanker, vermögen nicht, das blasse Klanggewand mit eleganten Nuancen aufzufrischen und etwas mehr Dichte in den drögen Sound von WINTERMOND zu bringen. Stattdessen verstrickt man sich lieber in ausrangierter Epik und schwach inszenierter Dramatik, die sowohl zu Beginn ('Narbenkind') als auch im weiteren Verlauf ('Verbranntes Land') nicht mehr entlockt als ein enttäuschtes, insgesamt auch gelangweiltes Gähnen.
Deutschsprachiger Gothic Rock in allen Ehren; doch das, was WINTERMOND hier offerieren, ist weder Werbung fürs Genre, noch eine Bereicherung für die elitäre Sammlung eines jeden Düsterheimers. Da hilft auch der poetische Anspruch in der Lyrik nichts - "Desiderium" kann man ruhigen Gewissens stehen lassen!
Anspieltipp: Sternenkönigin
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes