WINTERMOND - Renascentia
Mehr über Wintermond
- Genre:
- Dark Rock/Akustik
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.12.2016
- Morgenrot
- Die Blutgräfin
- Dort, wo die Rosen blüh'n
- Desiderium
- Erinnerung
- Die Klippe
- Eva in Eden (Akustik)
- Paradoxon Liebe (Remastered)
- Die Blutgräfin (Demoversion)
- Dort, wo die Rosen blüh'n (Demoversion)
Wie barfuß über den Morgentau!
Das neue Album von WINTERMOND zu hören, ist, als würde man morgens über taunasses Gras laufen: Sanft, frisch und doch wahnsinnig intensiv. Fernab jeglicher Effekthascherei entführen die beiden Sänger Didic und Gabrielle auf "Renascentia" in einen düsteren Märchenwald und wispern dem aufmerksamem Hörer dunkelromantische Geschichten, uralt und doch hochaktuell, ins Ohr.
So besticht Didic schon beim Opener 'Morgenrot', einer ruhigen Ballade. Und als wäre seine Stimme nicht schon ausdrucksstark genug, steuert auch der glasklare Sopran von Gabrielle jede Menge Gänsehaut und Herzschmerz bei. Ohnehin bewegt sich WINTERMOND auf der neuen Scheibe weit entfernt vom soliden Dark Rock, den die Band noch auf dem Vorgänger, "Desiderium", verbreitete. Gemäßigte und akustische Klänge à la FAUN, gepaart mit der verlockenden Melancholie von Gruppen wie EWIGHEIM bestimmen nun das Klangbild - die Texte von "Renascentia" greifen alte Legenden und Thematiken auf.
Auch etwa auf 'Die Blutgräfin', bei welcher ganz klar die akustische Gitarre und das entspannte Drumming die Melodie führen, vor allem im hinteren Teil hinter der dominanten weiblichen Stimme (sowohl gesungen als auch gesprochen) zurücktritt. Eine erfrischend andere Interpretation, welche nicht minder überzeugend klingt, ist die Demo-Version von 'Die Blutgräfin'. Hier interpretiert Didic das Lied ohne weibliche Unterstützung.
Vor allem Fans mittelalterlich angehauchter Weisen dürften große Freude an der Neuausrichtung von WINTERMOND finden, erinnern doch viele Aspekte der Songs an fast schon bardenhafte Stücke: Neben der erzählenden Art, mit der Didic und Gabrielle die Stücke vortragen, hat auch die instrumentale Untermalung mit Akustikgitarre und Flötenspiel, wie etwa auf dem märchenhaften 'Dort, wo die Rosen blüh'n' fast schon Spielmanns-Charakter.
Mit "Renascentia" löst sich WINTERMOND vollkommen von irgendwelchen Genregrenzen. Nach einer langen Schaffenspause klingt die Band freier als je zuvor - und hat mit dem neuen Album ein beeindruckendes Werk mit Wohlfühlfaktor vorgelegt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat