WINTERSOUL - Frozen Storm Apocalypse
Frozen Storm Apocalypse
Mehr über Wintersoul
- Genre:
- Black/Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Nokternal Hemizphear
- Release:
- 17.05.2010
- Frostland
- Dawn of Ice Hearts
- Thorns of Winter
- Dark Winter Skies
- The Awakening
- Shades of Terror
- Shadows of Death
- Blood on Ice
- As the Snow Falls
08.06.2010 | 05:39
Frostig-chaotischer Black/Death aus dem Vereinigten Königreich
Frostiger Black/Death Metal aus dem Vereinigten Königreich abseits des Dunstkreises von Cacophonous Records ist eine Seltenheit geworden. Die Scheibe "Frozen Storm Apocalypse" von den Briten WINTERSOUL erschien darum wohl auch beim jungen US-amerikanischen Label Nokternal Hemizphear, welches sich auf extremen Death und Black spezialisiert hat.
Die Musik von WINTERSOUL kann generell als chaotisch und technisch beschrieben werden. Dabei werden sowohl deutliche Einflüsse aus dem Death als auch aus dem (schnellen) Thrash erkennbar, purer grimmiger Black Metal hört sich anders an. Die Lead-Gitarren flirren verworren und äußerst unmelodiös. Auch die Rhythmus-Gitarren sind sehr uneingängig, ungerade und dissonant - was die ganze Geschichte aber recht progressiv und komplex erscheinen lässt. Der Gesang ist keifend hoch und gemessen am sonstigen Black-Metal-Untergrund überdurchschnittlich energetisch und aggressiv. Die Drums sind extrem schnell, komplex und unterstützen die ungerade Rhythmen. Amtliche Doublebass gibt es zwar, dieser ist aber recht dezent im Mix. Dominierend sind im Drum abartig schnelles Gehämmer auf Toms, Blech und Snare. So schnell und undifferenziert, dass es sich zu 90% um einen Drum-Sequencer handelt.
Die ersten beiden Tracks nach dem recht kompakten Intro preschen mit vollem Tempo und vollem Chaos los, die Stimmung ist überwiegend aggressiv. 'Dark Winter Skies' ist in groovendem Midtempo gehalten, der nahezu weggemischte und wirklich schlecht intonierte weibliche Gesang, weiß aber nicht zu überzeugen. 'The Awakening' fährt wieder volles Tempo auf und ist in weiten Teilen recht technisch und dem Todesmetall sehr nahe, wenngleich die Riffs recht uninspiriert sind. 'Shades of Terror" gelingt es, mit weiblichen Vocals Atmosphäre aufzubauen, gibt sich dann aber wieder schnell dem technischen Durcheinander hin. 'Shadows Of Death' ist der wohl schwärzeste Song des Albums mit langsamen Bögen in den Riffs und durchweg Achtel hämmernden Drums. 'Blood On Ice' ist ein schnelles Finale Furioso, mit wenig erkennbarer Struktur. 'As The Snow Falls' leitet das Album sinfonisch (und recht untight) aus.
Ein wesentliches Merkmal des gesamten Albums ist das omnipräsente Chaos. Das kann man jetzt als besonders technisch und progressiv loben oder als struktur- und einfallslos kritisieren. Ankreiden muss man aber ohne Diskussion eine gewisse Eintönigkeit. Es gibt kaum Abwechslung, so gut wie gar keine Breaks, keine Struktur, keine Dynamik, keine Spannungsbögen. Dass man Chaos auch gefällig gestalten kann, zeigen Bands wie INEVITABLE END oder CRIMSON MOONLIGHT.
Die Produktion ist in Mix und Mastering immerhin überdurchschnittlich gut, es klingt transparent und dennoch aggressiv. Kaufen sollte sich die Scheibe, wer Melodien hasst und in Sachen Atonalität, progressiv-technischen Riffs und niemals aufhörenden wirren Drums nicht genug bekommen kann. Alle anderen sollten vorher in einen Song reinhören. Egal welcher, jeder repräsentiert das Album hinreichend...
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Markus Herhoffer