WINTERTHRONE - Bones
Mehr über Winterthrone
- Genre:
- Black Metal
- A Deeper Black
- Spitting Blood And Ice
- Frozen Inside
- Sick 'N' Violent
- One Thousand Corpses (n.o.i. IIi)
- Against A Wall
- Fading
Hinter WINTERTHRONE verbirgt sich bekanntlich ein junger Mann namens Steffen Brückner, der mit "Bones" unter diesem Projektnamen bereits zum vierten Mal veröffentlichungstechnisch in Erscheinung tritt. Wie es sich für ein Ein-Mann-Projekt schickt, war Steffen nicht nur für alle Instrumente, sondern natürlich auch für die Kompositionen selbst, sämtliche Programmierungen, aber auch für die Studiotätigkeiten verantwortlich. Als ob das nicht schon Arbeit genug wäre, muss hier unbedingt auch noch Erwähnung finden, dass Steffen "nebenbei" auch das Sound Bridge Studio am Laufen hat und zudem auch noch bei weiteren Bands/Projekten involviert ist. Im Moment ist Steffen bei IRRLYCHT an der Gitarre aktiv, und zuletzt betätigte er sich auch bei PSYCHOMANTUM als Gast an der Klampfe.
Respekt, Steffen, und vielleicht kannst Du mir mal eine kurzen Exkurs zum Thema "Zeitmanagement" geben, oder haben deine Tage tatsächliche einige Stunden mehr als die meinen?
Aber nun zum eigentlichen Thema: "Bones". Insgesamt sieben Kompositionen hat das Album vorzuweisen, wobei zunächst einmal deren mitunter recht opulente Spieldauer von knapp über fünf Minuten ('Spitting Blood And Ice') bis hin zum fast neunminütigen Epos 'One Thousand Corpses (n.o.i. III)' auffällig ist. Als Durchschnitt kann man in etwa von sechs Minuten sprechen, wobei man Steffen für seine Songs jedoch generell attestieren kann, dass er keinerlei "Füllereien" nötig hatte um diese entsprechend lang zu gestalten. Auch wenn ich mit der Musik selbst - wir sprechen hier von ungemein dunklem, immerzu atmosphärisch angelegten und zum Großteil extrem hurtig dargebotenen Black Metal der finsteren Kategorie - nicht wirklich "warm" werden kann, so hat "Bones" sehr wohl Eindruck hinterlassen.
Zum einen schafft es WINTERTHRONE, die offenbar angestrebte Dichte an bedrohlicher Eiseskälte derart authentisch zu vermitteln, so dass mich als Zuhörer mitunter ein wahrlich beklemmendes Gefühl überkommt. Zum anderen kann mich der offenbar an allerlei Instrumenten überaus talentierte Mastermind vor allem mit den eher weniger rabiaten Kompositionen, wie dem fast schon traditionell metallisch eingeleiteten und dann monströs stampfenden Schwarzwurzel-Panzer mit dem Titel 'Frozen Inside' wahrlich in seinen Bann ziehen. Aber auch wenn WINTERTHRONE den Black Metal der räudigen Art offerieren, hat die Chose das gewisse Etwas. 'Sick'N'Violent' klingt dem Titel entsprechend nicht unbedingt melodisch, lässt aber ein gewisses Faible für europäischen Thrash der alten Schule heraushören und weiß zudem durch abwechslungsreiche Strukturen zu gefallen. Zahlreiche Breaks, Stimmungs-, aber auch Tempowechsel lassen besagte Nummer auch zu einem Wechselbad der Gefühle werden.
Selbst wenn eher symphonisch angelegte Passagen ans Ohr dringen, besteht bei WINTERTHRONE zu keiner Sekunde die Gefahr, der Hörer würde eventuell eingelullt, sondern viel mehr untermauern diese Elemente die kompositorische Kompetenz von Herrn Brückner. 'Fading' beendet dieses schwärzestmetallische Kleinod auf abermals sehr rabiate Weise und lässt in Summe von einem sehr ausgewogenen Black-Metal-Epos sprechen, an dem, neben dem rohen und für den Traditionalisten eher ungeschliffen wirkenden Sound, auch die Aufmachung stilecht passend ausgeführt wurde.
Anspieltipps: Frozen Inside, One Thousand Corpses (n.o.i. III), Fading
- Redakteur:
- Walter Scheurer