WISDOM - Rise Of The Wise
Mehr über Wisdom
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- NoiseArt Records
- Release:
- 26.02.2016
- Over The Wall
- Raven's Night
- My Heart Is Alive
- Hunting The Night
- Hero
- Through The Fire
- Nightmare Of The Seas
- Believe In Me
- Secret Life
- Welcome To My Story
- Rise Of The Wise
Die Weisen auf Reisen.
WISDOM ist wieder da! Black-Metal-Fans und Prognasen umarmen sich in einem Meer aus Freudentränen. Underground-Connaisseure und Authentizitäts-Freaks kriegen sich vor Aufregung gar nicht mehr ein. Okay, Spaß beiseite.
Ich kann es jetzt schon hören, das Gequäke und Gemecker von allen Seiten, das hörbare Nasenrümpfen, die niedergekritzelte Missgunst einer jungen Band gegenüber, nur weil diese die Cheesiness des europäischen Melodic Metal auf die Spitze treibt. Die Ungarn von WISDOM sind wohl gerade der heißeste Scheiß, wenn man auf Heldentenor und Mitsingmelodien steht. Dabei feiern die Männer aus Budapest dieses Jahr schon das 15. Jubiläum! Das gehört natürlich gefeiert, ganz unprätentiös unter dem Banner "Rise Of The Wise".
Dabei nimmt sich die Gruppe um die beiden Gründungsmitglieder Gábor Kovács (Gitarre) und Máté Molnár (Bass) in diesem Jahr sogar etwas zurück. Drei Jahre nach dem Hitalbum "Marching For Liberty" fährt WISDOM die Melodien etwas zurück. "Rise Of The Wise" klingt etwas erwachsener und zurückhaltender als die drei ersten Alben. Natürlich knödelt Sänger Gábor Nagy immer noch feucht-fröhlich durch die Pampa und natürlich wird ein großer Teil der Zielgruppe auch 2016 einen Zuckerschock beim Hören bekommen.
Doch der Abgang von Gitarrist Máté Bodor Richtung ALESTORM und die Integration vom neuen Gitarristen Anton Kabanen (ex-BATTLE BEAST) brachte auch eine gewisse Reduktion mit sich, die anfangs zu leicht enttäuschten Zügen in meinem Gesicht führte. WISDOM scheint nicht mehr ohne Rücksicht auf Verluste umher zu musizieren, eine gewisse Anpassung an den Genre-Standard ist hörbar.
Nichtsdestotrotz finden sich auch auf dem neuen Werk haufenweise Ohrwürmer, sie sind nur nicht mehr ganz so klebrig wie zuvor. 'Hunting The Night', 'Hero' oder 'Through The Fire' nisten sich dennoch gemütlich ins Hirn ein. 'Nightmare Of The Seas' lädt gleichzeitig zum Schunkeln und Headbngen ein und 'Believe In Me' macht als gefühlvolle Ballade eine fantastische Figur. Und auch der Titelsong funktioniert als abschließender Longtrack ganz ausgezeichnet. Leider lud man sich als Gastsänger Joakim Brodén für dieses Stück ein. Kein Wunder, dass dieser mit seiner limitierten Stimme nicht mal im Ansatz mithalten kann mit Knödelkönig Nagy.
Es fehlt ein alles überschattender Song der Marke 'Take Me To Neverland' oder 'Live Forevermore'. Trotzdem ist "Rise Of The Wise" ein feines Stück Melodic Metal geworden, das die Weisen aber hoffentlich noch nicht am Ende der Reise zeigt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring