WISHBONE ASH - Argus 'Then Again' Live
Mehr über Wishbone Ash
- Genre:
- Rock
- Label:
- Talking Elephant / Fenn Music
- Release:
- 04.11.2008
- Intro: George Taylor Morris [Ansage]
- Real Guitars Have Wings
- Mountainside
- Growing Up
- Time Was
- Sometime World
- Blowin' Free
- The King Will Come
- Leaf And Stream
- Warrior
- Throw Down The Sword
- Way Of The World
WISHBONE ASH spielen ihr wichtigstes Album vollständig live.
Der Kenner sieht den Ritter mit Helm und Lanze auf dem Cover und weiß Bescheid: WISHBONE ASH folgen zu ihrem 40. Geburtstag dem schönen Trend der letzten Jahre, wichtige Alben vollständig live zu spielen. Bei ASH konnte die Wahl natürlich nur auf "Argus" fallen. Bei ihrem Erscheinen 1972 wurde die Platte begeistert aufgenommen und in Kritiken wie Leserpolls zu einem der Alben des Jahres gekürt. "Argus" hat mittlerweile Klassikerstatus als eine der wichtigsten Rockscheiben der Siebziger, und bis heute gehören etliche ihrer Stücke zum festen Liveprogramm der Band.
Am 6. Mai 2008 spielten WISHBONE ASH die "Argus" sowie einige weitere Stücke im Washingtoner Studio von XM Satellite Radio vor einem kleinen Publikum. Ein Mitschnitt davon ist soeben unter dem Titel "Argus 'Then Again' Live" erschienen. Bevor die Band ans Eingemachte geht, spielt sie einige jüngere Lieder aus den letzten 20 Jahren. Los geht's mit dem Instrumental 'Real Guitars Have Wings', einem Tribut an die Flying V, die Lieblingsgitarre des Gründungsmitglieds Andy Powell. 'Mountainside' ist stellenweise gegenüber der Studioaufnahme etwas schlaff. Aber spätestens als sich aus dem Bass-Solo von 'Growing Up' aus dem letztjährigen Album "The Power Of Eternity" die Leadgitarren erheben, hat sich die Gruppe endgültig für das Hauptprogramm warmgespielt:
Das fängt mit dem verträumten Intro des Long Tracks 'Time Was' an, bevor plötzlich das Schlagzeug und die Gitarren dreinfahren und WISHBONE ASH virtuos und spielfreudig ihre Stärken ausspielen. 'Sometime World' wird hier komplett mit elektrischen Gitarren gespielt, trotzdem hat der Anfang den typischen Folkrock-Eindruck behalten, der nicht ahnen lässt, in welchen furiosen Langstreckensoli diese Nummer schließlich ausbricht. Ausgerechnet beim Konzertfavoriten 'Blowin' Free' hält sich die Band vergleichsweise stark an die Studiofassung, hier wurden hauptsächlich die Gesangsharmonien neu arrangiert. Der bekannteste Titel des Albums dürfte 'The King Will Come' mit seiner wabernden Leadgitarre sein, auch hier hält sich die Interpretation nah am Original, wirkt aber insgesamt etwas transparenter. Das beschauliche 'Leaf And Stream' war immer schon der Ruhepol auf "Argus" und bleibt es trotz etwas präsenterem Schlagzeug auch. Das rhythmische 'Warrior' leitet zum melancholischen Finale 'Throw Down The Sword' über, dessen Soli hingebungsvoll gespielt werden.
Als Zugabe gibt es 'Way Of The World' vom fast gleichwertigen Album "No Smoke Without Fire" (1978). Wer die unschlagbare Livefassung von der "Tracks" kennt, kann von der vorliegenden - deutlich gemütlicheren - Einspielung zunächst enttäuscht sein, aber nach einigen Durchläufen entfalten die Neuerungen im zweiten Teil ihren Reiz. Egal ob man hier Neuland betritt oder als altgedienter Fan viele neue Details entdecken kann, "Argus 'Then Again' Live" ist ein wunderschönes Livealbum, das auch im kleinen Radiostudio Gitarrenrock lebendig zelebriert.
Keine Anspieltipps, komplett hören!
- Redakteur:
- Stefan Kayser