WITCHBOUND - Tarot's Legacy
Mehr über Witchbound
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- El Puerto Records
- Release:
- 01.05.2015
- Introduction
- Dance Into Fire
- Mauritania
- Jester's Day
- To Search For The Grail
- Holy Ground
- Keep The Pyre Burning
- Petite Bouree
- Mandrake's Fire
- Wrath Of The Northmen
- Die Sword In Hand
- Sands Of Time
- Stranded
- Trail Of Stars
Die etwas andere Geschichtsstunde
Bevor wir die hier vorliegende Scheibe namens "Tarot's Legacy" von WITCHBOUND besprechen, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen und damit in die Vergangenheit der Jungs von STORMWITCH. Bei den Schwermetallern aus Gerstetten betätigte in den glorreichen 80er Jahren nämlich ein gewisser Harald Spengler die Klampfe, mit welchem sie solche Szene-Göttergaben wie "Walpurgis Night" oder "Tales Of Terror", die bei Fans und Anhängern selbst 30 Jahre später noch hohes Ansehen genießen, veröffentlichten. 1989, nach der Veröffentlichung der "Eye Of The Storm"-Scheibe, trennten sich schließlich die Wege Spenglers und STORMWITCHs und von Lee Tarot, Spenglers Pseudonym, hörte man in den folgenden Jahren musikalisch nichts mehr. Umso tragischer war die Nachricht vom 11. April 2013, als er im Alter von 50 plötzlich verstarb und dies die STORMWITCH-Nostalgie-Freunde in Trauer versetzte.
Was hat das alles mit WITCHBOUND zu tun? Nun, die Band besteht aus aus Stefan Kauffmann (Gitarre), Thomas 'Ronny' Gleisberg (Bass) und Peter Langer (Schlagzeug), die zusammen mit Lee Tarot das klassische STORMWITCH-Line-Up der 80er Jahre bildeten. Gemeinsam mit Martin Winkler und Thorsten Lichtner am Mikrophon erhob sich WITCHBOUND praktisch aus der Asche Spenglers, um jenes Material aufzuarbeiten, welches damals mit der Band entstanden ist, um dem ehemaligen STORMWITCH-Gründer und Hauptsongwriter ein Denkmal zu setzen, also Songs, die von STORMWITCH nie veröffentlicht wurden und nun an die Oberfläche gelangen. So schließt sich der Kreis von STORMWITCH über WITCHBOUND bis hin zum passend betitelten Debütalbum "Tarot's Legacy".
Auf diesem liefert WITCHBOUND gutes Material mit hohem Ohrwurmpotential, einer tollen Produktion und leicht mystischem Charme ab. Gleich der quasi-Opener 'Dancing Into The Fire' und 'Jester's Days' möchte man auch Tage später noch lautstark mitsingen, das orientalisch angehauchte 'Mauritania' zieht meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich und mit 'Holy Ground' drücken die Jungs zunehmend auf die Tube. Es liegt zwar auf der Hand, dass WITCHBOUND bei einer stattlichen Anzahl von 11 Stücken (ohne Intros) das Niveau nicht bis zum Ende durchhält, doch im weiteren Verlauf machen 'Sands Of Time', 'Die Sword In Hand' und vor allem das erhabene 'Mandrake's Fire' mächtig Laune.
Warum die Band jedoch gleich drei Intros/Zwischenspiele, so atmosphärisch sie auch sein mögen, auf Tarots Vermächtnis versammelt, ist mir auch jetzt noch ein großes Rätsel. Für STORMWITCH-Fans und Freunde des klassischen Stahls dürfte dieses Sammelsorium ein durchaus gefundenes Fressen sein, auch wenn mir WITCHBOUND zu selten richtig auf die Pauke haut. Etwas mehr Zugkraft und Geschwindigkeit hätte dem durch und durch ordentlichen Eindruck sicherlich noch die Krone aufgesetzt. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau und in Anbetracht des schönen Hintergrundes ist der eine oder andere Sympathiepunkt automatisch auf der Seite von WITCHBOUND. "We hope you will feel his spirit hearing this songs as well as we did working on this album", so die Hoffnung der Band. Harald Spengler jedenfalls wäre sehr stolz gewesen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp