WITCHBREED - Heretic Rapture
Mehr über Witchbreed
- Genre:
- (Heavy) Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ascendance/Soulfood
- Release:
- 29.06.2009
- Atheos
- Symphony For The Fallen
- Thy Eclipse
- Rebel Blood
- Firethrone
- Medeusa
- Ignis Bellum
- Ruby Light Of The West
- Fang & Claw
- Eternal Exile
- Unspoken Vow
- Eden's End
- Heretica
Aus Portugal stammender Heavy Metal, komplex, aber sehr eingängig, mit weiblicher Frontstimme - ohne Opernattitüde!
Bands mit weiblicher Singstimme sind im Metalbereich schnell dem Verdacht ausgesetzt, soprandominiert im Teich des Symphonic Metal zu fischen. Die aus Portugal stammenden WITCHBREED jedoch haben sich für ein anderes Format entschieden. Ihre Frontfrau Ruby wartet zwar auch mit einer eher höheren Stimmlage auf, verzichtet aber auf die inzwischen durchaus gängig gewordene klassische Gesangstechnik und überzeugt mit einer kraftvollen, bruststimmigen Darbietung, die kompositorisch von melodiösem, aber dennoch rauem Heavy Metal umsponnen wird.
Vier männliche Instrumentalisten umgeben die Sängerin mit tendenziell eher klassischen Metalpassagen, einer der Herren ist dabei Ex-MOONSPELL-Bassist Ares. Einen finsteren Anstrich gewinnen die Songs darüber hinaus zuweilen durch männliche Growls, die Rubys Vocals angenehm derb ergänzen.
Insgesamt dreizehn Tracks enthält die Debutscheibe der Portugiesen, die sich für diesen Anfang mit Waldemar Sorychta einen Produzenten ausgesucht haben, der mit namhaften Projekten wie LACUNA COIL, SAMAEL, TIAMAT und eben MOONSPELL bereits für Qualität steht. Und so zeichnen sich die Songs neben der bereits erwähnten melodiösen Eingängigkeit einerseits durch mitreißendes Tempo, aber auch durch unter die Haut gehende Dramatik aus. Da lässt der Opener 'Atheos' mit mystischen Klangwelten eine scheinbar esoterische Grundstimmung entstehen, die sogleich knüppelnd in den Folgetrack 'Symphony Of The Fallen' übergeht, der aber weniger symphonisch, als vielmehr heavy und gitarrenlastig daherkommt.
Im Stile dieses Präludiums drischt WITCHBREED sich durch das Programm, beweist jedoch auch die Fähigkeit zu getragenen Phrasen und komplexen Arrangements progressiver Natur. Die unterschiedlichen Anteile verschiedener Stilrichtungen lassen "Heretic Rapture" auf diese Weise zu einem abwechslungsreichen Album werden, das am Ende mit 'Heretica' sogar in einem folkloristischen Experiment mündet, bei dem Ruby noch einmal die Wandelbarkeit ihrer Stimme zeigt.
Insgesamt ist der vorliegende Longplayer für all jene interessant, die weiblichen Gesang ohne Opernattitüde lieben, die aber auch finster-rauen Metal bevorzugen, ohne auf die emotionale Ansprechbarkeit eingängiger Melodien verzichten zu müssen und zuletzt für jene, die traditionellen Metal mit modernen Arrangements aufzupeppen lieben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Erika Becker