WITCHERY - Don't Fear The Reaper
Mehr über Witchery
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 24.02.2006
- Disturbing The Beast
- Stigmatized
- Draw Blood
- The Ritual
- Ashes
- Plague Rider
- Damned In Hell
- Crossfixation
- The Wait Of The Pyramids
- Immortal Death
- Styx
- War Piece
- Cannonfodder
Was haben WITCHERY und die deutsche LKW-Maut gemeinsam? Bei beiden dauerte es zuletzt ziemlich lange, bis mal Nägel mit Köpfen gemacht wurden ("Symphony For The Devil" hat nun auch schon fünf Jährchen auf dem Buckel), aber zumindest das Ergebnis aus Schweden kann sich durchaus sehen, und vor allem hören lassen. Die mit namhaften Musizi ausgestattete Thrash-Metal-Kapelle (ich werfe nur mal die Namen Sharlee D'Angelo von ARCH ENEMY/MERCYFUL FATE und Jensen von THE HAUNTED in den Raum) hat mit "Don't Fear The Reaper" ihr viertes Langeisen am Start (zusätzlich wurde noch eine EP veröffentlicht), und das ist ein ebenso hochwertiges wie heftiges Vergnügen. Die Thrash-Attacke kommt mit leichtem Black-Metal-Einschlag und rüde gegrowlten Vocals daher, die auch einem Death-Metal-Inferno zur Ehre gereichen würden. Man muss WITCHERY zwar schon ein wenig ankreiden, dass sie ihr Erfolgsrezept in allen Nuancen beibehalten und sich auch die Songstrukturen irgendwie ständig wiederholen, trotzdem sind die Songs zum größten Teil richtig gut. Da bangt der Schädel einfach von alleine los. Mit 'Immortal Death' gibt's sogar noch eine SATANIC SLAUGHTER-Coverversion aufs Ohr (zur Erinnerung: Die Truppe wurde anno 1997 von vier SATANIC SLAUGHTER-Mitgliedern gegründet).
WITCHERY gelingt hier wieder das Kunststück, eine waschechte Thrash-Scheibe einzuprügeln und dabei trotzdem durchaus eigenständig zu klingen. Einen WITCHERY-Song erkennt man eben sofort, was vor allem an der prägnanten Gitarrenarbeit liegt. Auf dem Album werden die gewohnten Trademarks zwar fast bis zum Erbrechen zelebriert, zum Glück kommen die Songs aber zumindest im Tempo recht abwechslungsreich daher (auch wenn es für meinen Geschmack deutlich zu viel Slow-Mo gibt). Aber der geneigte Fan schätzt an der Band eben, dass er genau weiß, was er vorgesetzt bekommt, andere nehmen vielleicht auf Grund der mangelnden Weiterentwicklung ein wenig Abstand zu den Schweden. Fakt ist aber, dass diese Thrash-Metal-Scheibe verdammt viel Spaß macht und WITCHERY auch auf "Don't Fear The Reaper" wieder ordentlich abgehen. Und da gerade ARCH ENEMY und THE HAUNTED im Vergleich sicherlich absolute Priorität genießen, sollte man sich damit vielleicht auch zufrieden geben.
Anspieltipps: Stigmatized, Damned In Hell, Cannonfodder
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer