WITCHFYNDE - The Lost Tapes
Mehr über Witchfynde
- Genre:
- NWOBHM / Doom / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Bad Omen Records
- Release:
- 07.03.2014
- Grimoire
- Lady Noname
- Halfway
- Pastiche
- Slow Down
- Valkyrian Ride
- Tetelestai
Zum Glück nicht länger vergessen.
WITCHFYNDE ist eine der wahren Kultbands der NWoBHM, wobei man hier auch von "Okkultband" sprechen könnte, was Themen und auch Erfolg der Gruppe besser charakterisieren würde. Wie dem auch sei, nachdem es bereits einen CD-Release der frühen Demoaufnahmen der Briten gab, hat sich Bad Omen Records nun der "Lost Tapes" aus den Jahren 1975 und 1977 angenommen und sie auf Vinyl gepresst. Fans müssen also unbedingt zugreifen! Für alle anderen sei noch kurz erwähnt, was sie bei den sieben Liedern erwartet - und zwar eine ganz wunderbare Mischung aus hartem Rock der 70er, frühen Doom-Elementen und den ersten Spuren der kommenden NWoBHM, in einem wunderbar warmen Klanggewand, das die Fähigkeiten der beteiligten Musiker herrlich zum Leben erweckt.
Vom Opener 'Grimoire' an durchflutet dieser warme, melodisch ausgefeilte Rock meine Gehörgänge und ich bin direkt hin und weg. Hier werden alle Instrumente mit sehr viel Gefühl gespielt, was jedoch nicht überdeckt, dass auch beachtliches Können vorhanden ist. Nein, das Zusammenspiel ist exzellent, die ausladenden Kompositionen sind stets von einer Dynamik erfüllt, die nur eine eingespielte Band erreichen kann. Der melodische, warme und etwas zurückgenommene Gesang passt hervorragend zu diesem Klangbild und bildet dann auch einen der größten Unterschiede zu den Landsmännern von PAGAN ALTAR, mit denen WITCHFYNDE gerne mal verglichen wird und deren Markenzeichen ja ein sehr schneidender Vokalist ist. Gemeinsam haben aber beide Bands die okkulten Themen und das wunderbare Gitarrenspiel, das sich Zeit und Raum für Feeling nimmt und eben mehr den 70ern zugehörig ist, als den 80ern und dem klassischen Metal, bei dem mehr Wert auf Technik und Präzision gelegt wurde. WITCHFYNDE nimmt sich hier jedoch noch alle Freiheiten und erschafft kleine Kunstwerke, die luftig, filigran und doch intensiv und wirkungsvoll erklingen. Weshalb es für Freunde der frühen NWoBHM, des späten Hard Rocks der 70er und der Vorläufer des Doom keine Ausrede gibt, sich "The Lost Tapes" nicht zuzulegen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst