WITCHMASTER - Trücizna
Mehr über Witchmaster
- Genre:
- Black / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 10.04.2009
- Trücizna
- Self-Inflicted Divinity
- Total Annihilation
- Road To Treblinka
- Two-Point Suicide
- Back To The Bunker
- Bred In Captivity
- Black Scum
- Troops Of Doom
"Gifitg", wie uns WITCHMASTER mit dem Titel ihres aktuellen Albums suggerieren wollen, ist die Black/Thrash Melange dieser Polen nicht wirklich. Trotz sehr räudigem Vortrag können sie mit "Trücizna" weder mit anderen "Legionen" in dieser Gangart mithalten und schon gar nicht den Originalen das Wasser reichen.
"Trucizna" (das "ü" im Titel hat offenbar keinerlei Bedeutung) ist polnisch und bedeutet "Gift", als wirklich "giftig" entpuppen sich die derben Thrash-Metal-Keulen, die uns die polnische Formation WITCHMASTER anzubieten habt, allerdings nicht unbedingt, aber dazu später mehr.
Auch wenn die Truppe bisher nur geringfügig bekannt werden konnte, muss angemerkt werden, dass die Band schon seit mehr als zehn Jahren existiert und auch auf eine beachtliche Diskographie zurückblicken kann. Das scheinbar als "Nebenbaustelle" von diversen Größen der polnischen Metal-Szene (unter anderem war eine Zeit lang auch BEHEMOTH-Schlagzeuger Inferno ein "Hexenmeister") ins Leben gerufene Quartett besteht aus erfahrenen Musikern, wobei im Moment wohl Bassist "Reyash", der auch bei den Dunkelheimern von PROFANUM mit von der Partie ist und auch zum aktuellen Line-up von VADER zählt, der bekannteste Mann sein dürfte.
Auf "Trücizna" serviert uns der Vierer reichlich angeschwärzten Thrash der ruppigen und räudigen Art, kann jedoch meiner Meinung nach nicht mit ähnlich agierenden Truppen, wie beispielsweise RAZOR OF OCCAM mithalten, weil die zwingenden Momente einfach fehlen. Soll heißen, WITCHMASTER scheren sich zwar einen feuchten Kehricht um Gott und die (Musik)Welt und lassen uns an ihrer Umsetzung jener Musik teilhaben, für die einst VENOM, POSSESSED, SODOM, aber auch SEPULTURA zu deren Anfangszeiten bekannt gewesen sind, haben sich aber offenbar zu sehr auf die Heftigkeit der Ausführung verlegt und dabei vergessen, einprägsame Passagen zu integrieren.
Die Herrschaften gehen überaus brachial und gnadenlos ans Werk und lassen uns über eine gute halbe Stunde regelrecht rotzig anmutenden Black/Thrash Metal hören der obendrein auch eine amtliche Portion MOTÖRHEAD abbekommen hat. Allerdings hat "Trücizna" kaum nachhaltige Songs anzubieten, so dass, bei aller Sympathie für derlei Sounds, angemerkt werden muss, dass die Musik der Polen genau so schnell wieder aus den Gehörgängen und Gehirnwindungen entfleucht, wie sie hineingelangt ist. So gesehen können WITCHMASTER keineswegs mit den Originalen mithalten, auch wenn sie mitunter hinsichtlich der Stimmung ziemlich nahe an ihren Vorbildern sind und diese in Sachen Spieltechnik mit Sicherheit locker zu überflügeln wissen.
Für den Abschluss hat man sich noch bei SEPULTURA bedient und kredenzt eine nicht minder derbe Version von 'Troops Of Doom', die jedoch keineswegs den Charme des Originals versprühen kann und somit ein eher durchwachsenes Album auf ebensolche Art beschließt.
Anspieltipps: Total Annihilation, Two-Point Suicide
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer