WITCHSMELLER PURSUIVANT - Manifest Of Evil
Mehr über Witchsmeller Pursuivant
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Shiver Records
- Release:
- 06.01.2008
- In The Sweat Of Thy Face
- Heavy As Fuck
- Evil People
- Feel/Know/Fear
- Machine Made Mary
- Disciple Of Death
- One Hundred Percent Scar Tissue
- The Deadly Shape Of Clouds
Auch wenn das Königreich Belgien sicherlich nicht zu den ganz großen Metalnationen gehört, so hat dieses Land doch Bands wie ACID, KILLER oder OSTROGOTH hervorgebracht, die Kuttenträgern mehr als nur ein Begriff sein müssten. Diese Aufzählung ist wahrscheinlich bald um den Namen WITCHSMELLER PURSUIVANT zu ergänzen - so meine Mutmaßung.
Wahrscheinlich ist die Band bisher nur den wenigsten Metallern ein Begriff. Ich schaffe diesbezüglich mal Abhilfe: WITCHSMELLER PURSUIVANT bevölkern bereits seit 1993 den belgischen Underground. Mit 'Manifest Of Evil' kloppen die Herrschaften nun ihr drittes Studioalbum raus. Und diese Scheibe hat das Potenzial, die Band ein gehöriges Stück nach vorne zu bringen. Musikalisch treffen hier MERCYFUL FATE auf die doomige NWoBHM-Formation WITCHFINDER GENERAL, wobei die musikalische Ausrichtung etwas stärker in Richtung der Dänen tendiert - gerade bei den oftmals galoppierenden Riffs. Auch IRON-MAIDEN-Einflüsse schimmern des Öfteren durch. Das Unterfangen, Frontmann Luciver Vecken mit anderen Sängern zu vergleichen, gestaltet sich gar nicht so einfach. Irgendwie erinnert er mich ein wenig an Messiah Marcolin (ex-CANDLEMASS). Dies möge als grobe Einordnung genügen.
Bereits 'In The Sweat Of Thy Face' wird Kuttenträger aufhorchen lassen. Die Mischung aus gefühlvollen Gitarrenleads, fräsenden Riffs und ordentlich Speed ist treffsicher und wird keinen Headbanger kalt lassen. 'Heavy As Fuck' besticht durch leicht kauzige Gitarrenläufe und durch ordentlich Druck aufs Trommelfell. MERCYFUL FATE standen hier musikalisch Pate. Und derart geil geht es mit dem treibenden 'Evil People' weiter. Sägende Gitarrenparts mit durchgetretenem Gaspedal treffen auf den mittelhohen, leicht beschwörenden Gesang von Front-Rübezahl Lucifer Vecken, spielerisch treffen hier MERCYFUL FATE auf alte MAIDEN. Besonders stark klingt bei WITCHSMELLER PURSUIVANT die Gitarren- und Bassarbeit. An den Sechssaitigen wird amtlich vom Leder gezogen und der Bass pumpt angenehm wummernd in der Magengrube.
Das hämmernde 'Feel/Know/Fear' - ein umarrangiertes Cover der Band DOMESTIC VIOLENCE (kennt die irgendwer?) - ist eine treffsichere Abrissbirne geworden. Hier gibt es wiederum mächtige Riffs und einen knackigen Uptempo-Part zu hören. Als erhaben und episch ist das längste Epos dieses Silberlings zu bezeichnen: 'Machine Made Mary' verbreitet auf fast neuen Minuten Spieldauer viel Atmosphäre und powert gehörig. Eingängige, leicht mystische klingende Gitarrenleads in Kombination mit geschickt eingebauten schnellen Passagen sorgen für eine amtliche audiophile Abfahrt der alten Schule. Dagegen können viele der musikalisch meist glattgebügelten, oftmals fiedelig klingenden Melodic-Metal-Combos glatt einpacken. Die spielen Plastik-Metal im Gegensatz zu WITCHSMELLER PURSUIVANT!
Fazit: "Manifest Of Evil" ist ein altmodisches, aber verdammt cooles Album geworden. Diese Scheibe ist eine perfekte Einladung, das Haupthaar gehörig durchzuschütteln. Qualitativ schwächelnde Stücke sind in keiner Weise auszumachen. Anhänger von MERCYFUL FATE und WITCHFINDER GENERAL sollten diese Album auf jeden Fall antesten. Die Produktion der Scheibe klingt übrigens ausgesprochen druckvoll. Wen diese Ausführungen noch nicht überzeugen, der sollte der offiziellen Myspace-Seite einen Besuch abstatten. Sollte man gehört haben!
Anspieltipps: Evil People, Heavy As Fuck In The Sweat Of Thy Face, Feel/Know/Fear, Machine Made Mary
- Redakteur:
- Martin Loga