WITH THE DEAD - Love From With The Dead
Mehr über With The Dead
- Genre:
- Doom Metal / Stoner Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rise Above Records
- Release:
- 22.09.2017
- Isolation
- Egyptian Tomb
- Reincarnation Of Yesterday
- Cocaine Phantoms
- Watching The Ward Go By
- Anemia
- CV1
Lee Dorian und Co. schlagen zurück!
Die britischen Doomster von WITH THE DEAD gehen mit Liebe in die zweite Runde - "Love From With The Dead" ist das neueste Werk von Sänger Lee Dorian (Ex-CATHEDRAL/Ex-NAPALM DEATH) und Gitarrist Tim Bagshaw (Ex-ELECTRIC WIZARD). Komplettiert wird die Band von Leo Smee (Ex-THE OATH/Ex-CATHEDRAL) und Alex Thomas (Ex-BOLT THROWER) - wir haben es also mit einer qualitativ enorm hochwertigen Besetzung zu tun, und anders als bei vielen typischen Label-Casting-Gruppen gibt es hier auch eine qualitativ hochwertige Metal-Scheibe zu hören.
Sieben Songs, 66 Minuten, fuzzige Gitarren - es wird dooomig! Und das ist gut so. Es gab ja dieses Jahr auch schon die ein oder andere Doom-Enttäuschung (erinnert sich jemand an das letzte DREAD SOVEREIGN-Album? Eben), wobei gerade der Herbst noch mit etlichen Highlights auftrumpfen wird (PROCESSION und SORCERER...).
WITH THE DEAD beginnt mit 'Isolation', und die Nummer erinnert mich sofort an die Großtaten von REVEREND BIZARRE. Der etwas zu schwache Gesang von Mr. Dorian verhindert die höchsten Weihen, aber insgesamt ist diese enorm zähe, schwerfällige Nummer ein hochklassiger Einstieg.
Mit 'Egyptian Tomb' gibt es dann kein NILE-Worshipping, sondern eine etwas flottere Doom-Nummer mit leichten Stoner-Anleihen. Das Schlagzeug ist zwar etwas dumpf abgemischt, aber abwechslungsreich gespielt - das sticht auf jeden Fall positiv auf dieser Scheibe heraus. Die Gitarrenarbeit erinnert mich hier auch an alte SOLITUDE AETURNUS-Scheiben. Auch bei 'Reincarnation Of Yesterday' gefällt die feine Gitarrenarbeit. Dem Gesang merke ich schon einen leichten Hardcore-Background an. Auch bei 'Cocaine Phantoms' gefällt mir sofort der fuzzige Gitarrensound. Geil! Wer BLACK SABBATH von 1971-1973 verehrt, wird das lieben!
Gerade zum Ende hin werden die Songs echt lang. Für die letzten drei Nummern muss man über 35 Minuten einplanen! Interessanterweise hält die Band trotzdem irgendwie die Spannung hoch. Über zehn Minuten schaut man zu - 'Watching The Ward Go By' nimmt aber nie so wirklich Fahrt auf und ist wie ein sehr langes (und trotzdem gar nicht so langweiliges) Zwischenspiel. Wobei, nach fünfeinhalb Minuten setzen dann doch Gitarren ein, und Lee Dorian benutzt sein aggressives Organ, um dem Song noch etwas Struktur zu geben. Irgendwie klappt das. Das kürzere 'Anemia' ist da schon eher ein echtes Lied. Trotzdem irgendwo der schwächste Titel auf der CD. Da hat sich manches schon abgenutzt.
Zum Ende gibt es mit 'CV1' ein 18-minütiges Epos. Ich muss zugeben - die meisten Songs, die die Zehn-Minuten-Marke deutlich überschreiten packen mich nicht so wirklich. WITH THE DEAD hat es aber echt ordentlich gemacht. Doom ist halt einfach langsam, und bei REVEREND BIZARRE klappt es ja auch. Dass es hier gut geht, liegt auch an den einprägsamen Riffs und Gitarrenmelodien.
Insgesamt kein Doom-Meilenstein und auch nicht die beste Doom-Scheibe bisher in 2017 (da würde ich wohl DOOMOCRACY an erster Stelle nennen), aber echt ein feines Scheibchen, das jeder Genre-Fan mal antesten sollte.
Anspieltipps: Isolation, Cocaine Phantoms
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer