WITHERED MOON - The Pinnacle (EP)
Mehr über Withered Moon
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 05.05.2024
- War Thunder
- Bullet Proof
- Grotesque
- THYHC
Zwei Volltreffer, zwei solide Tracks = gute Kurzrille aus Hamburg.
Hinter WITHERED MOON verbirgt sich primär der Musiker Fabian Schmidt, der das Projekt im Jahr 2014 in Hamburg ins Leben rief und seither mit wechselnden Besetzungen auf insgesamt zwei EPs seiner Vision des melodischen Todesstahls nachgegangen ist. Satte acht Jahre wurde es nach der Kurzrille "Elemental" aus dem Jahr 2016 aber erst einmal ruhig, doch nun steht mit "The Pinnacle" das dritte EP-Lebenszeichen in den Startlöchern. Unterstützung erhält Fabian diesmal von Schlagzeuger Filip Gaddnas, Sänger Topias Jokipii und Isaac Solanas, der sich am Arrangement der Gitarren- und Bass-Spuren beteiligte und selbige auch eingespielt hat.
Aber was erwartet uns denn nun musikalisch in der knappen und vier Tracks umfassenden Spielzeit? Nun, versprochen wird von Fabian klassischer Melodic Death Metal, der zum Haareschütteln geeignet sein soll. Letzteres kann ich beim Opener 'War Thunder' definitiv unterschreiben, denn der Track geht dank rasanter Gitarrenarbeit direkt gut nach vorne und auch die Growls von Topias knallen mächtig aus den Boxen. Und ja, auch die Göteborg-Referenzen sind definitiv herauszuhören, auch wenn sie hier durchaus mit einer mächtigen Prise Black Metal und einer thrashigen Tempovorstellung vorgetragen werden. Insgesamt ein guter Einstieg, der tatsächlich zum Schütteln des Haupthaars anregt, gleichzeitig aber auch die großen melodischen Momente vermissen lässt. Selbige liefert aber 'Bullet Proof', bei dem die Lead-Gitarren deutlich präsenter ins Klangbild rücken und durchaus für eine paar dezente Ohrwürmer sorgen. Ebenfalls ist das Solo nicht von schlechten Eltern, was den Track für mich zum klaren Anspieltipp auf der EP macht. Ähnliche Höhen erreicht 'Grotesque' im Anschluss nicht, auch weil hier vielleicht etwas zu sehr aufs Gaspedal getreten wird, was die Komposition insgesamt etwas gehetzt und nicht restlos zuende gedacht wirken lässt. Dafür hat 'THYHC' zum Abschluss noch einmal epische Melodien im Gepäck, spuckt aber in den Strophen auch Brutal-Death-Galle, um schlussendlich ebenfalls in bedrohlich-atmosphärische Schwarzmetall-Niederungen abzutauchen.
Nach nicht einmal zwanzig Minuten ist der Spuk dann auch schon wieder vorbei und zurück bleibt ein Redakteur, der sich kurzweilig unterhalten gefühlt hat, gleichzeitig aber auch nicht die großen Ohrwürmer mit auf den Weg bekommen hat, die ihn auch in zwei Wochen nach "The Pinnacle" greifen lassen würden. Entsprechend gibt es sieben Zähler für eine handwerklich stark gemachte und kompositorisch auf der Hälfte überzeugende EP, die aber WITHERED MOON zumindest noch nicht in die erste Melo-Death-Liga katapultiert hat.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs