WIZARD - Fallen Kings
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Wizard
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 19.06.2017
- Liar And Betrayer
- We Are The Masses
- Live Your Life
- Brothers In Spirit
- White Wolf
- Wizard Until The End
- Father To Son
- Let Us Unite
- Frozen Blood
- You Are The King
Schade.
Mein WIZARD-Einstand hätte mit "Odin" nicht besser sein können, für mich immer noch das mit Abstand beste WIZARD-Album. Auch die Folgealben waren alles andere als drucklos und blutarm, doch das 2003er-Werk ist bis dato einfach das Magnum Opus aus Bocholt. Entsprechend groß waren meine Erwartungen, als WIZARD nicht nur nach vier Jahren das neue Album ankündigte, sondern – ob zufällig oder nicht – auch in Sachen Artwork starke "Odin"-Parallelen aufleben ließ.
Auch "Fallen Kings" ist bisweilen vollkommen in Ordnung, man merkt, dass sich D'Anna und Co. für ihr insgesamt elftes Studioalbum mächtig ins Zeug gelegt haben. Und dennoch will der berühmt berüchtigte Funke einfach nicht überspringen. Auch heuer greift WIZARD wieder in die Stereotypen-Schublade, das hat in der Vergangenheit auch immer gut funktioniert. Warum das letzte Quäntchen diesmal einfach nicht erreicht wird, warum vielen an für sich grundsoliden Songs das gewisse Extra fehlt, warum die Platte in ihrer Gänze einfach nicht an die Macht des letzten Jahrzehnts herankommt, weiß ich leider nicht.
Gute bis sehr gute Ansätze sind auf jeden Fall vorhanden: Der 'Liar And Betrayer'-Einstand nach Maß, 'Brothers In Spirit' und 'White Wolf' sind beispiele von tadelloser Schwermetallkunst – Äxte, Nieten, Ketten und Parolen, die bei jedem Heavy-Metal-Jünger die Fäuste recken lassen, ihr kennt das. Doch allzu häufig beschleicht einen das eigenartige Gefühl, all diese Themen und Sequenten bereits auf früheren Alben gehört zu haben. Hinzu kommt leider die Erkenntnis, dass die Platte ab der Hälfte ein wenig verflacht, die Songs nicht mehr allzu drückend und "Fallen Kings" in puncto Nachhaltigkeit dadurch leider Einbußen machen muss.
Doch gebe ich die Hoffnung nicht auf – und das ist durchaus möglich – dass "Fallen Kings" einfach den einen oder anderen zusätzlichen Durchgang braucht, bis es förmlich explodiert. Bis dahin bleiben mir zumindest drei, vier wirklich tolle Stücke und wiederum Songs, die einfach nicht so richtig zünden wollen. Doch wer weiß, vielleicht ändert sich auch das.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp