WIZARD MUST DIE - L'Or Des Fous
Mehr über Wizard Must Die
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.11.2024
- The Breach
- The Disappearance Of Camille Saint-Saëns
- Flight 19
- Close To The Edge
- L'Or Des Fous
- Clouds Are Not Spheres
Ein eigenartiges Aufeinandertreffen gar nicht so krass divergierender Sounds.
Stoner Prog nennen die Herren von WIZARD MUST DIE ihre neuesten Schöpfungen, und so abstrakt sich diese Kombination im ersten Moment auch anfühlen mag, so exakt ist diese stilistische Umschreibung doch auch für den inzwischen bereits dritten Release der Truppe aus Lyon zutreffend, ohne dass dabei zu große Welten aufeinandertreffen müssen. MARS RED SKY und MOTORPSYCHO werden zur Veröffentlichung von "L'Or Des Fous" als wichtigste Einflüsse genannt, und dies mag man zumindest insoweit unterschreiben, dass der dreckige Sound der Erstgenannten mit dem eigenwilligen Indie-Touch der Alternative-Heroen in weiten Teilen der sechs neuen Stücke aufeinandertreffen, sich dabei aber nicht gegenseitig befremden.
Es mag zwar sicherlich zutreffen, dass die Westeuropäer ihre Songs manchmal recht lang strecken und viele Kontraste aufbereiten, die im ersten Moment noch nicht so recht zünden wollen, doch je weiter der fast schon Art-Rock-affine Prog-Sound sich mit den schrammeligen Alternative-Gitarren verbündet, um eine sehr moderne Melange verschachtelter Musik zu kreieren, desto größer ist die Tiefenwirkung des frischen Materials, das bisweilen an die experimentellen Gehversuche von PAIN OF SALVATION auf "Be" erinnern mag - und derartige Referenzen darf sich WIZARD MUST DIE auch gerne als kleine Trophäe ins Regal stellen.
Nichtsdestotrotz ist "L'Or Des Fous" eine Platte, die eine Menge Aufmerksamkeit und Konzentration benötigt, die manchmal gehörig fordert und hier auch kaum nachlässt, die aber mächtig entlohnt, wenn die Songs zu einer individuellen Konklusion gelangen, wenn sich die Spannungsbögen schleppend auflösen, und wenn das groovige Fundament und die vertrackten Arrangements final eine Einheit bilden, die definitiv stark genug ist, um Fans von PORCUPINE TREE und Konsorten umgehend für sich zu begeistern. Denn so sperrig und manchmal auch widerspenstig sich dieses Album präsentieren will, so elegant und wohldurchdacht sind seine einzelne Bausteine, die sich irgendwann zu einem erbaulichen Denkmal zusammensetzen lassen. "L'Or Des Fous" bedeutet Arbeit und Zeit, es bedeutet aber auch wunderbare Prog-Kreationen mit toller, sehr rifflastiger Stoner-Unterfütterung - und das macht die Platte ebenso speziell wie ihre Urheber!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes