WIZARD'S BEARD - Four Tired Undertakers
Mehr über Wizard's Beard
- Genre:
- Sludge
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Altsphere Production
- Release:
- 10.02.2012
- Subirse El Muerto
- Abandon the Wolf
- Daemon
- Seeth Inside
- Accursed
- Harbringer
Ruhige Töne für narkoleptische Faultiere
Jeder, der einen Plattenspieler besitzt, kennt das Problem: Man wundert sich, warum der Sound der Scheibe so langsam und schleppend ist und wo der ganze Druck geblieben ist. Das hängt meist damit zusammen, dass die LP mit der falschen Geschwindigkeit abgespielt wird und die 7-Inch auf gerade mal 33 Umdrehungen läuft.
Bei der vorliegenden CD "Four Tired Undertakers" von WIZARD'S BEARD kann dieses Problem trotz Schritttempo-Beat und Abwesenheit jedweder Spannung ausgeschlossen werden. Während der knapp 53 Minuten Spielzeit passiert so gut wie nichts. Vom Opener 'Subrise El Muerto" bis hin zum Rausschmeißer 'Harbringer' (samt Hidden Track) wird ein und dieselbe lahme Songstruktur immer und immer wieder durchgekaut.
In bester beziehungsweise unkreativsten Sludge-Manier zieht man ultra-tiefe Doom-Riffs ins Endlose und keift dazu schwarzmetallisch aber völlig charakterlos ins Mikro. Auch die vereinzelten Ausreißer 'Seeth Inside' und 'Accursed' in denen mal phasenweise andere Ideen wie Stoner-Akzente verbraten werden, holen die Kartoffeln nicht mehr aus dem Feuer.
WIZARD'S BEARD begehen (ähnlich wie andere Vertreter des Genres) den Fehler, Atmosphäre mit Langeweile zu verwechseln und langatmige Monotonie zur Kunst zu erklären. Doch da machen es sich die Engländer zu einfach. Guter Downtempo Metal muss ins Ohr gehen, hypnotisieren und den Hörer völlig einnehmen. Auf "Four Tired Undertakers" ist nichts davon zu spüren. Man hat das Gefühl, dass hier nach dem Baukasten-Prinzip vorgegangen wurde und einfach bekannte Versatzstücke anderer Bands zu einem Gesamtsound verwurstet worden sind. So einfach ist Musik machen dann aber auch wieder nicht!
Es ist wirklich beeindruckend wie unspektakulär und gesichtslos "Four Tired Undertakers" daherkommt, das bereits das zweite Album der Jungs aus Leeds ist. WIZARD'S BEARD wären wohl besser beraten gewesen, wenn sie sich nach dem Erstling "Pure Filth" mehr als nur elf Monate hingesetzt hätten, um diese Schlaftablette einzutüten. Denn die Stilschublade Sludge ist keine Entschuldigung für belanglosen Minimalismus, wie andere gute Vertreter dieser Zunft (zum Beispiel UNION OF SLEEP) unter Beweis gestellt haben. Dieser Tonträger taugt hingegen höchstens dazu, um die eigenen Schlafstörungen zu bekämpfen.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner