WIZARDS' HYMN - The Call From The Unknown
Mehr über Wizards' Hymn
- Genre:
- Melodic Speed Metal
- The Call From The Unknown
- The Circle Of Fate
Kurze Zeit nach den beiden ersten Demos, ebenfalls im Jahre 2004, reichten die jungen japanischen Power-Metaller von WIZARDS' HYMN bereits ihr drittes und bis dato letztes Demo nach, das zwei gut fünf- bis sechsminütige Songs enthält, welche die Band vielseitig und auch ein wenig gereift zeigen. Die Kompositionen sind gut durchdacht und abwechslungsreich, Tsutomus Gitarrenspiel erneut sehr beeindruckend und auch der Gesang von Kimiko scheint mir noch etwas kraftvoller geworden zu sein. Sie hat sich dabei aber ihren coolen Nippon-Charme bewahrt und nicht etwa auf Oxford-English umgeschult.
Die beiden Stücke vertreten erneut zwei verschiedene Ausprägungen von WIZARDS' HYMNs stilistischem Spektrum, so dass auch hier für Spannung gesorgt ist. Das Titelstück zeigt die Band von ihrer speedigen, neo-klassischen Seite, die dieses Mal allerdings mehr Stimmungswechsel und mehr Dramatik aufweisen kann als noch beim vergleichbaren Opener des Vorgängerdemos. Das Schlagzeugspiel von Kensuke Imai ist auch sehr gut und abwechslungsreich, aber leider ist es produktionstechnisch streckenweise sehr weit im Vordergrund und klingt manchmal ein wenig zu dominant. Da ich aber sicher davon ausgehe, dass solche kleinen Makel im Sound bis zum kommenden Studioalbum ausgemerzt werden können, sehe ich die Zukunft der Band durchaus sehr positiv. Zumal das Demo trotz dieser Sound-Beeinträchtigung sehr überzeugend geworden ist und Spaß macht. Die Synths tragen hier und da vielleicht ein bisschen dick auf, aber das ist für dieses Genre ja nicht ungewöhnlich. In jedem Fall kleistern sie die ekstatischen Gitarrensalven und Soli von Herrn Ariga nicht zu, so dass man stets merkt, dass man es hier mit Metal zu tun hat.
Das zweite Stück des Demos trägt den Titel 'The Circle Of Fate' und ist ruhiger und vor allem epischer. Die Band drosselt das Tempo und lässt Kensuke und Basser Toshimasa Kato mehr Raum, einen satten Groove-Teppich auszubreiten, auf dem Kimiko entspannt und leicht sehnsuchtsvoll ihren Gesang entfalten kann, der zwar in den tieferen Bereichen noch etwas kerniger rüberkommen könnte, aber trotzdem sehr schön anzuhören ist. Die Hooklines sind zumindest recht eingängig und auch schön ausgearbeitet.
"The Call From The Unknown" und sein Vorgänger "Wings Of Time" zeigen jedenfalls, dass wir in Kürze mit einem Debüt aus Fernost rechnen dürfen, das die melodische Power-Metal-Szene vielleicht nicht unbedingt im Sturm nehmen wird, aber dennoch ordentlich Aufmerksamkeit erzielen könnte. Freut euch schon mal darauf und zögert einstweilen nicht, euch auf der Bandhomepage die Samples einzuverleiben und bei Gefallen die Demos zu ordern, solange sie noch erhältlich sind.
Anspieltipps: The Call From The Unknown, The Circle Of Fate
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle