WOBBLER - From Silence To Somewhere
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2017
Mehr über Wobbler
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Karisma Records
- Release:
- 20.10.2017
- From Silence To Somewhere
- Rendered In Shades Of Green
- Fermented Hours
- _Foxlight
Verspielt ins Irgendwo
Es dürfte wohl die wenigsten überraschen, dass mir dieses Album gefällt. WOBBLER liefert auf "From Silence To Somewhere" ausladenden Progressive Rock im 70er-Stil ab, mit Flöten, verträumten Soli auf allerlei analogen Tasteninstrumenten und all die anderen Dinge, die in dieser experimentierfreudigen Zeit so in guter Musik untergebracht wurden, die sich noch nicht in Subsubgenreschubladen verkrochen hatte.
Vier Stücke, darunter eines, das eher als kurzes Zwischenspiel durchgeht und dennoch eine beachtliche Spielzeit hat. Es stellt sich als musikalische Kleinod dar, das voller Überraschungen steckt. Die schiere Menge an Melodien, Stimmungen und wunderschönen Momenten, die WOBBLER in den Songs unterbringt, lässt "From Silence To Somewhere" funkeln wie einen Kristall.
Es verwundert nicht, dass diese Band aus Norwegen kommt, denn in Skandinavien blüht seit langem diese Art von Musik, wuchert wild und bringt die eigentümlichsten, schönsten Blüten hervor. "From Silence To Somewhere" ist so eine und 'Foxlights' ist auf einem durchgehend starken Album noch einmal ein Ausrufezeichen. Wie sich dieser Song langsam windet, den Hörer mitnimmt auf eine Reise ins Ungewisse und schließlich im einem Finale gipfelt, das noch lange nachhallt, das ist die ganz große Songwritingschule. Doch das Album funktioniert eben auch und vor allem als gesamtes, die Übergänge zwischen den einzelnen Teilen passen perfekt zusammen und man muss schon genau hinhören, um zu merken, dass man im nächsten Lied gelandet ist.
Wo auch immer einen dieses Album hinführt, es ist ein verwunschener Ort voller verspielter Momente, in denen man sich als Hörer schnell verlieren könnte, wenn da nicht immer wieder diese Melodien und Gesangslinien wären, die einen bei der Hand nehmen und zum nächsten verwunschenen Moment führen, der sich nur ein paar Takte weiter versteckt. "From Silence To Somewhere" ist kein Album für zwischendurch, man muss sich Zeit für diese Musik nehmen, wie sich eben auch die Band Zeit nimmt, Ideen auszuprobieren, durchzuspielen und dem Zwang zum kurzen, straighten Song zu entgehen. Diese Zeit wird dann reichlich belohnt und ich kann allen Freunden verspielter, progressiver Musik nur dringen anraten, hier zuzuschlagen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst