WOLF - Devil Seed
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2014
Mehr über Wolf
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media (Universal Music)
- Release:
- 22.08.2014
- Overture In C Shark
- Shark Attack
- Skeleton Woman
- Surgeons Of Lobotomy
- My Demon
- I Am Pain
- Back From The Grave
- The Dark Passenger
- River Everlost
- Frozen
- Killing Floor
Hat der WOLF seinen Biss verloren?
Drei Jahre sind vergangen, seit das schwedische Quartett WOLF das letzte Mal seine Klauen gewetzt hat. Mit neuem Gitarristen, Simon Johansson (MEMORY GARDEN, ex-ABSTRAKT ALGEBRA) an der Seite von Bandkopf Niklas Stålvind serviert die Band auf "Devil Seed" noch immer lupenreinen, zumeist mitreißenden Traditionsstahl. Ich schreibe "zumeist", weil es auf dem Album neben zähnefletschenden Lammschlachtern wie 'Shark Attack' oder 'Back From The Grave', wo man die Wolfsklauen in die Ohren des Zuhörers schlägt und sich dort festbeißt, auf dem siebten Album von WOLF auch ein paar zu zahme Nummern zu bemängeln gibtr.
So finde ich gleich zu Beginn 'Skeletton Woman' und das stampfende 'Surgeons Of Lobotomy' zu unscheinbar. Klar, das tut keinem weh, aber es fehlt der Biss, den man von der Band gewohnt ist. Obendrein ist die Scheibe auch noch klinisch rein produziert. Ich rede jetzt nicht von zu zeitgemäßer Vergewaltigung, sondern von Meister-Propper-Gitarren, die mir zu sanft tönen. Der WOLF hatte in der Vergangenheit scharfe Klauen und hat diese auch ins Gehör geschlagen. Aktuell werden die Lauscher nur noch gestreichelt. Betrachtet man heutige Klangbilder anderer Metalscheiben, so muss ich zwar schreiben, dass "Devil Seed" Lichtjahre von dem momentan so abgefeierten Plastikbombern unserer Zeit ist, aber ich persönlich hatte mir noch mehr Kanten erhofft. Ein Manko, welches vor allem bei den gradlinigen Abgeh-Nummern negativ auffällt.
Beim mystisch-getragenen 'The Dark Passenger' passt für mich dann alles zusammen. Das ist eine extrem coole Nummer, die mir als Ohrwurm seit Tagen im Kopf herumgeistert. Ein gutes Zeichen. Ebenso ergeht es mir mit dem flotten Abschlusstitel 'Killing Floor', welcher kraftvoll aus den Boxen prescht und dabei eine sehr gute Figur abgibt. Geht also doch noch.
Wer bisher mit der Band etwas anfangen konnte, wird auch heuer nicht wirklich enttäuscht sein. Traditionalisten der ganz alten Schule sollten eventuell vorher ein Ohr hineinhalten. Die typischen Trademarks der Band sind noch immer vorhanden, die Parallelen zu MERCYFUL FATE höre ich aber zum Beispiel gar nicht mehr. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, mag jeder für sich entscheiden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae