WOLF - Shadowland
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Wolf
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 01.04.2022
- Dust
- Visions For The Blind
- Rasputin
- Exit Sign
- Seek The Silence
- Shadowland
- The Ill-Fated Mr. Mordrake
- The Time Machine
- Evil Lies
- Into The Black Hole
- Trial By Fire (Bonus Track)
Das letzte Bisschen
Auch im zehnten Ansturm zeigen sich die schwedischen Wölfe hungrig wie eh und je. Dort wo Niklas Stalvind und sein Rudel vor zwei Jahren mit "Feeding The Machine" aufhörten, setzen sie mit ihrem intonierten Schattenland an. Und da in den vergangenen 24 Monaten bekanntlich Vieles passiert ist, sich die Welt im dramatischen Wandel befindet und eine Hiobsbotschaft der nächsten folgt, ist es schön, wenn es doch Gutes gibt, auf das man sich verlassen kann. So besticht auch "Shadowland" mit zeitlosem Schwermetall, der ab und an auch in den Thrash- und Speed Metal abdriftet und so auch diesem Rundling die gewisse Dynamik verleiht.
Allein optisch kann man sich den MERCYFUL FATE-Schwenk nicht wegdenken, stammt das Artwork doch erneut aus der Feder von Thomas Holm und macht unmissverständlich deutlich, wohin auch im 27. Bandjahr die Reise geht: nach vorne! Allein der Sound des neuen Albums ist eine Wonne und kommt glasklar und druckvoll zugleich aus den Boxen geschleudert, wunderbare Melodien und eine in Stahl getränkte Härte halten sich wunderbar in der Waage und mit 'Visions Of The Blind' und dem griffigen Titelstück haben die Schweden auch astreine Ohrwürmer am Start, die künftig bei keiner Live-Show fehlen dürfen. Der dezente Verweis zum Diamantenkönig zieht sich auch musikalisch durch die Platte.
Das gewisse Zünglein an der Waage ist abermals Niklas Stalvinds Gesang, der den Noten den gewissen Stempel verleiht, weiß er doch, sowohl Stampfern im mittleren Tempo wie 'Seek The Silence' oder 'The Ill-fated Mr. Mordrake' als auch coolen Tempo-Nummern der Marke 'Evil Lives' und vor allem 'Exit Sign' viel Tiefe und Ausdruck zu verleihen. Trotzdem gibt es mit 'The Time Machine' und 'Rasputin' Songs, mit denen ich als Liebhaber partout nicht warm werden will, denen das letzte Quäntchen Entschlossenheit und Zielstrebigkeit fehlt, das auf dem Vorgänger durchaus präsenter war.
Dennoch weiß WOLF trotz der Berufung auf die bandeigenen Trademarks nicht auf der Stelle zu treten und stets der eigenen Ursuppe ein neues Gewürz zu verleihen. Auch wenn im direkten Vergleich die wohlgenährte Maschine etwas empfänglicher und konsequenter auftrat, weiß WOLF auch in ihrem eigens kreierten Schattenland durch die Balance aus Härte, Melodie, aus Rhythmik und Tempo, aus Moderne und traditionellem Stahlgut dem Liebhaber solcher Klänge die eine oder andere tolle Autofahrt zu bescheren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp