WOLFSPRING - Who's Gonna Save The World
Mehr über WolfSpring
- Genre:
- Progressive Rock / Alternative
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Quadrofonic / Just For Kicks
- Release:
- 01.03.2013
- Ninety Nine
- Rats
- In The Shade
- Race Against The Clock
- The End Of The Line
- my Religion
- The Piper Of hamelin
- Different Colors Of Life
- Wheels Of Confusion
NeoProg undd Heavy Rock - verträgt sich das?
Da seine eigentliche Hauptband NEMO nicht die betriebsamste ist, scheint Mastermind Jean Pierre Louveton bei den französischen Proggies nicht ausreichend ausgelastet zu sein. Quasi als Ausgleich zu seinen klassisch arrangierten, recht anspruchsvollen Arbeiten im NEMO-Kosmos hat er daher WOLFSPRING gegründet und vor drei Jahren mit dem selbst betitelten Debüt mit deftigeren Gitarrensounds experimentiert. Angestachelt von den zumeist wohlwollenden Kritiken lässt er mit "Who's Gonna Save The World" nun eine weitere Scheibe seines Zweitprojekts folgen, welches jedoch mit einer Reihe Schwierigkeiten ausgestattet ist. Denn zum einen wollen die Heavy-Rock-Riffs mit ihrem dezenten Alternative-Charme nicht immer mit den neoproggigen Arrangements von WOLFSPRING harmonieren. Und zum anderen ist das Songwriting partiell unnötig sperrig ausgefallen, was sich eben vor allem dann bemerkbar macht, wenn "Who's Gonna Save The World" mal wieder versucht, BLACK SABBATH, ALICE IN CHAINS und Lovertons musikalischen Ursprung unter einen Hut zu bringen.
Schon im einleitenden, überlangen 'Ninety Nine' spürt man die Unsicherheiten beim Songwriting. Zwar braten die Gitarren vergleichsweise rau, jedoch ergeben sich in Kombination mit den dezent verschachtelten Arrangements hier immer wieder Konflikte, die in regelrechten Dissonanzen enden. WOLFSPRING bemühen sich um melodiöse Einheiten, die jedoch einen kompakten Unterbau schuldig bleiben. Auch das nachfolgende 'Rats' mit seinem Alternative-Touch wird mit diesem Problem konfrontiert, welches sich nach und nach auf die gesamte Platte ausdehnt und einen Schatten auf die partiell wirklich spannenden Ideen Louvetons' übertragen. Erst mit dem verspielten 'Different Colours Of Life' scheint der Band der Befreiungsschlag zu gelingen, bevor dann mit dem nicht unerwarteten BLACK SABBATH-Cover 'Wheels Of Confusion' doch noch der Beweis angetreten wird, dass die kontrastreichen Ausgangspositionen von "Who's Gonna Save The World' tatsächlich zur Harmonie gebracht werden können.
Auf dem Weg zu diesem anständigen Finale haben WOLFSPRING aber schon zu viele Federn lassen müssen. Sowohl bei der Gestaltung der Hooklines, als auch in den generellen Songstrukturen fehlt es dem Bandprojekt noch an einer klaren Linie, die ein Album wie dieses zusammenhalten könnte. Und so bleibt am Ende erneut die Erkenntnis, dass der Ideengeber ein kreatives Köpfchen ist, seine spannenden Einfälle aber nicht überzeugend in Songs ummünzen kann - ein Phänomen, welches bereits bei NEMO bekannt war.
Anspieltipps: Different Colours Of Life, Wheels Of Confusion
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes