WOLFSPRING - Wolfspring
Mehr über WolfSpring
- Genre:
- Progressive Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- ProgRock Records
- Release:
- 16.07.2010
- The Haunting
- 24/7
- Carpathian Wolves
- Train's Gone
- Now Or Never
- Mutation
- Howling With The Banshee
- Our New Mediaevil World
Über weite Strecken vielversprechender Prog Rock aus Frankreich.
International anerkannter Progressive Rock aus Frankreich ist auf der musikalischen Landkarte bisher eher unterpräsent, und Jean-Pierre Louveton, Gitarrist und Sänger der in seiner Heimat wohl recht bekannten, französischsprachigen Formation NEMO, setzt dazu an, das zu ändern. Unterstützt von dem Deutschen Julian Clemens (Gesang) sowie seinen Landsleuten Guillaume Fontaine (Keyboards) und Ludovic Moro-Sibilot (Schlagzeug) und mit Hilfe von intelligenten englischen Texten, feinen Melodien und sich nie in den Vordergrund drängendem musikalischem Können stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht.
Der Opener 'The Haunting' bietet ruhige, sich Zeit lassende Akustiksequenzen, hypermelodische, zum Teil zweistimmige Gesangslinien, fast echt klingende synthetische Streicherarrangements, interessante Details in Form von Spoken-Words-Passagen und filigranen Rhythmen sowie dynamische Gitarrensoli, was in seiner Gänze sehr stimmig wirkt. '24/7' setzt auf schwelgerische Keyboard-Sequenzen, vertrackte und druckvolle Beats und leidenschaftliche, sehr abwechslungsreiche Vocals. Das melancholische 'Train's Gone' hat einen hübschen Singer-/Songwriter-Vibe mit ein paar ungewöhnlichen, eher metallischen Wendungen. Im stromgitarrenlastigen 'Now Or Never' fließen ein paar jazzige Töne ein, während 'Mutation' dank seiner Mischung aus gesprochenem und gesungenem Text sehr modern rüberkommt.
Die Momente, wo ich gedanklich abschalte (und welche meine Wertung ein wenig nach unten beeinflussen), findet man fast ausschließlich in den beiden Instrumentalen 'Carpathian Wolves' und 'Howling With The Banshee', was aber hauptsächlich an meiner persönlichen Abneigung gegen Instrumentalmusik liegen mag, denn gut gespielt ist es allemal. Das völlig aus der Art schlagende 'Our New Mediaevil World' wirkt ferner wie von einem alten Demo übernommen, auf dem man noch mehr mit von tieferem Gesang geprägten Hard Rock und symphonischen Elementen experimentiert hat. Die in den zwölfeinhalb Minuten versteckten guten Ideen wären in einer kompakten Fünf-Minuten-Variante jedenfalls besser aufgehoben gewesen.
Unterm Strich liefern WOLFSPRING auf ihrem selbstbetitelten Debüt vielseitigen Prog Rock, der nie erschlägt, sondern vielmehr durch starken emotionalen Gesang und Mut zur Leichtigkeit Akzente setzt. Und da, wo das noch nicht so ganz zutrifft, kann sicher nachgearbeitet werden.
Anspieltipps: The Haunting, 24/7, Train's Gone
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Elke Huber