WOLF SPIDER - Kingdom Of Paranoia
Mehr über Wolf Spider
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metal Mind
- Manifestants
- Pain
- Black'n'Whites
- Foxes
- Waiting For Sense
- Desert
- Sickened Nation
- Nasty-ment
- Survive
- Weaknes
- S-Shop (Bonus)
- It's Only Vodka (Bonus)
- Zboczency
- Bezdomne Dzieci
- Zniszczyc Mafie
Ihr wollt kultigen Thrash mit Exotenbonus? Dann unbedingt das polnische Quintett WOLF SPIDER antesten.
Eigentlich sind Metal Mind Records dafür bekannt, vermeintliche (Kult-)Klassiker neu aufzulegen. Im Falle der vorliegenden WOLF SPIDER muss der Kult allerdings komplett an mir vorbei geschippert sein, denn der Bandname produziert bei mir lediglich ein riesengroßes Fragezeichen. Okay, recherchieren wir also ein bisschen und erkennen schnell den Grund, warum mir das Quintett nicht geläufig ist: Die 1985 gegründete Band stammt aus Polen und meine Begeisterung für Ostblock-Metal hält sich extrem in Grenzen. Um die Fakten mal eben bündig auf den Punkt zu bringen, sei erwähnt, dass es sich bei "Kingdom Of Paranoia" um das dritte Album der Band handelt. Nebenbei sei bemerkt, dass Gitarrist Popcorn bis heute aktiver Musiker ist und aktuell bei den ACID DRINKERS in die Saiten greift.
Der Grund für meine leichte Aversion gegenüber osteuropäischem Metal wird in der ersten Nummer leider ohrenscheinlich bestätigt: Der schräge, leicht krächzende Gesang von Jacky bewegt sich immer kurz an meiner akustischen Schmerzgrenze. Dabei mag ich Sirenen hinterm Mikrofon. Was Jacek "Jacky" Piotrowski allerdings an einigen Stellen abliefert, werden einige sicherlich unter dem Aspekt "Exoten-Bonus" wohlwollend zur Kenntnis nehmen, ich mag diese Stimmfarbe einfach nicht. Und dabei ist die Musik an sich wirklich ansprechend. Thrash, der ziemlich hektisch wirkt, ohne dabei unkontrolliert zu klingen, knattert mir da entgegen. Vor allem die Gitarrenarbeit versteht es mit zackigen Riffs zu überzeugen. Und so lange WILCZY PAJAK, wie die Band in ihrer Heimat heißt, Vollgas fahren, kann ich sogar über das gesangliche Manko hinweg hören. So gefällt mir zum Beispiel das rasante 'Foxes' mit gekonntem Aufbau sehr gut und auch 'Sickened Nation' stampft mit wuchtiger Rhythmik überzeugend durch meine Gehörgänge. In diesen Nummern stört mich auch der Shouter nicht. Wenn WOLF SPIDER aber, wie in 'Waiting For Sense' oder 'Pain', im Midtempobereich loslegen, erscheint mir das Problem zu offensichtlich. Wirkliche Gesangsmelodien funktionieren eben nicht mit so einer Stimme. Diese Tatsache muss man dann nicht auch nicht mit einer balladesken Einleitung belegen. Entschuldigung, aber die erste Minute von 'Survive' kann ich mir nicht mal unter dem Aspekt "Scherz" anhören.
Um das Album auch denjenigen schmackhaft zu machen, die es schon in der Originalfassung im Schrank stehen haben, gibt es fünf weitere Nummern, die in Polnisch gesungen sind. Komisch, hier stört mich der Gesang überhaupt nicht.
Insgesamt darf man "Kingdom Of Paranoia" als Freund von technisch versiertem, leicht hektischem Thrash zumindest antesten. Denn außer meinem subjektiven Problem mit der Stimme gibt es hier absolut nichts zu mäkeln, da neben der Musik auch Sound und Aufmachung sehr gut sind.
Anspieltipps: Foxes; Sickened Nation; Nasty-Ment;
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Holger Andrae