WOLFF, PETER - Repeat
Mehr über Wolff, Peter
- Genre:
- Ambient / Experimental
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- My Proud Mountain / Cargo
- Release:
- 16.02.2018
- We
- Destroy
- Lines
- Growing
- Circles
Neue Wege, neue Experimente
Als Peter Wolff vor zwei Jahren bei DOWNFALL OF GAIA seinen Abschied verkündete, um sich fortan seiner Sololaufbahn zu widmen, generierte der Gitarrist bei Fans und Band eine Menge Unruhe. Mit ein bisschen Abstand ist dieser Schritt jedoch nachvollziehbar, da Wolff sich musikalisch mittlerweile irgendwo ganz anders sieht und mit dem harschen Sound seiner damaligen Band nicht mehr ganz so viel anfangen kann wie einst, als er selbst zu den Gründungsmitgliedern zählte.
Dennoch ist der musikalische Output, den Wolff auf seinem Solodebüt anbietet, doch mit vielen Überraschungen verbunden, die es erst einmal zu verdauen gilt. Denn "Repeat" ist eine durchweg minimalistische Scheibe geworden, ein Aufeinandertreffen von Ambient-Soundscapes und traurigen Pianos, das gelegentlich an einen dramatischen Score erinnert, nicht jedoch an das Vermächtnis eines Mannes, der die hiesige moderne Black-Metal-Szene in den letzten Jahren entscheidend mitgeprägt hat.
Allerdings sollte man sich irgendwann auch von den alten Erwartungen loseisen, denn der gute Herr ist aus ausschließlich musikalischen Gründen ausgeschieden, um letztlich einer Vision zu folgen, die er auf "Repeat" zum ersten Mal Wirklichkeit werden lässt. Und begutachtet man die fünf Songs, die er hier kompiliert hat, muss man durchaus für die ambitionierte Vorgehensweise applaudieren und schließlich auch für die eindringlichen, wenngleich sehr stillen Arrangements, mit denen Wolff hier seine neuen Wege beschreitet. Obschon der Komponist ausschließlich instrumentale Kost zur Verfügung stellt, gibt es eine Menge Interpretationsspielraum, weil Wolff häufig das Open-End-Szenario erprobt, den Hörer manchmal fragend zurücklässt, ihm aber postwendend mögliche Antworten liefert, die in Sachen Melancholie dann gleich noch intensiver sind.
Die Reise, die Peter Wolff hier antritt, ist schließlich geprägt von introvertierten Klangspektren, deren primäre Erforschung zwar noch ein bisschen Luft lässt, aber definitiv Akzeptanz finden sollten. Zumindest ist der Trennungsschmerz im Wissen, dass der Gitarrist und Songschreiber seine neue Orientierung auch beibehält und sich somit sehr stark von DOWNFALL OF GAIA abgrenzt, wesentlich geringer. Und darüber hinaus wird er von einem wirklich hörenswerten Album kompensiert, dass man in dieser Form vielleicht nicht erwarten konnte, welches aber dennoch zum Verweilen einlädt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes