WOLFGARD - Nordic Force
Mehr über Wolfgard
- Genre:
- Death/Thrash/Viking
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.07.2009
- Waar
- Snartemo
- Born To Destroy
- Valley Of Hate
- Baersaerker
- Revenge From North
- Death Will Follow You
- Fallen Brother
- Pride
- The Union
Ein weiterer Versuch, aus deutschen Landen dem Wikingermythos zu huldigen, versandet in der Beliebigkeit.
Eine Reihe durchaus nicht unerfahrener Musiker haben sich Ende 2005 in der Hamburger Truppe WOLFGARD zusammengefunden, um im Fahrwasser der Wikingerlyrik nordisch anmutenden Metal zu prügeln. Eine Mischung aus Death Metal, Thrash-Elementen und eben ein bisschen Viking ist es, was WOLFGARD auf ihrer Ende Juli 2009 erschienenen Scheibe "Nordic Force" aufbieten.
Der Weisheit letzter Schluss ist dieses Produkt allerdings nicht. Zwar hat man sich die Mühe gemacht, immerhin zehn Tracks auf den Rundling zu pressen, die es mit einer Länge von durchschnittlich vier bis sechs Minuten auch an Ausführlichkeit nicht mangeln lassen. Allerdings sind die einzelnen Kompositionen nicht sehr spannend, eher reizlos und wirken zuweilen nach der Methode "gewollt und nicht gekonnt" gestrickt. Ein Beispiel hierfür ist der Song 'Fallen Brothers', in dem durch die Einflechtung hymnenartiger Männerchöre der Anschein des Wikingerhaften erweckt werden soll. Der Versuch bleibt aber hölzern und sperrig, wie die meisten der wenig innovativen Kompositionen.
Ziemlich enervierend ist hierbei auch das tumbe Topfdeckelgeprügel des Drummers, das in sich wiederholendem Rhythmus durch die verschiedenen Songs drängt. Anstrengend! Auf der Suche nach positiven Aspekten auf "Nordic Force" darf der Umstand genannt werden, dass WOLFGARD in der Lage sind, ihren ungehobelten Stücken zumindest eine erkennbare Melodie zu verpassen. Wenn die auch keine großen Emotionen freisetzt, ist das immerhin ein Ansatz, auf dem sich künftig aufbauen lässt. Wer das wenig Geschmeidige, das Grobschlächtige bevorzugt, der mag sich mit dem Sound von WOLFGARD vielleicht tatsächlich anfreunden. Shouter Heavy bringt allemal eine kraftvolle Stimme voller Tiefenvolumen hervor. Das will anerkannt sein.
Dass die Produktion der Scheibe eher roh und scheppernd klingt, sollte einem Frühwerk nicht zum Nachteil ausgelegt werden. Im Gegenteil kann man dies angesichts der Knüppelmucke noch als stilistisches Mittel akzeptieren. Dem Gesamtwerk fehlt aber das gewisse Etwas, so dass das Album im Ergebnis letztlich auf Dauer doch etwas langweilt.
Anspieltipps: Waar, Baersaerker
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Erika Becker