WOLFHORDE - The Great Old Ones
Mehr über Wolfhorde
- Genre:
- Folk Metal
- Label:
- Inverse
- Release:
- 01.12.2017
- Jaktens Tid (Finntroll Cover)
- Kylaen Paeaessae (Moonsorrow Cover)
- Sign From The North Side (Amorphis Cover)
Eine Huldigung an die "großen Alten" des finnischen Folk Metal!
Nein, kein Lovecraft-Konzeptalbum. Vielmehr verkürzen die Finnen mit dem leicht generischen Namen WOLFEHORDE ihren Fans die Wartezeit auf das dritte Album und wollen gleichzeitig ihren Vorbildern huldigen. Die Liedauswahl ist dabei durchaus abwechslungsreich: Die Stücke wurden jeweils der Frühzeit der gecoverten Bands entliehen und sollen wohl so etwas wie deren Essenz darstellen. Besagte Neueinspielungen klappen mal mehr und mal weniger gut.
Den Anfang macht 'Jaktens Tid' von FINNTROLL, wobei hier - zumindest in meinen ungebildeten Ohren - der finnisch-folkige Charakter (Stichwort Joik-Gesänge), schön zur Geltung kommt. Die etwas garstige, schwarzmetallische Atmosphäre des Originals freilich vermag der eher Death Metal-lastige Gesang indes nicht zu kreieren. Generell scheinen mir die Wölfe, gerade was die Produktion angeht, eine Spur zahmer zu sein, als die "großen Alten". Die Mitte der EP bildet ein MOONSORROW-Cover: 'Kylän Pääsä' ist bei MOONSORROW wild, episch, bedrohlich. Obwohl beim Cover durchaus Mühe für Details erkennbar ist, wabert die Musik doch etwas belangloser aus den Boxen. Auf den markanten Schrei zu Beginn zu verzichten, mag als eine symptomatische Entscheidung angesehen werden. Der Abschluss 'Sign From The North Side' stammt aus der frühen Death Metal-Phase von AMORPHIS und hier weiß der Gesang dann endlich rundum zu gefallen. Leider gibt es auch einen Kritikpunkt: So dominant wurde das Keyboard bei AMORPHIS selbst in späteren Zeiten nie.
Stellt sich also die Frage, die sich vermutlich seit Anfang der Rezension stellt: Wer braucht so etwas? Die ehrliche Antwort lautet wohl: Niemand. Aber ich verstehe den Reiz eines solchen Projekts. Musikalisch reißt das natürlichen keinen vom Hocker, aber den Fans der gehuldigten Bands bietet es vielleicht ein paar neue Blickwinkel. Fans von WOLFEHORDE lernen etwas über ihre Vorbilder und wenn es der Band selbst Spaß gemacht hat, ist es doch auch ganz nett. Und wieso sollte man das nicht mit der Welt teilen?
- Redakteur:
- Jakob Schnapp