WOLF'S GANG - Low Tuned Output
Mehr über Wolf's Gang
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Locomotive Music
- Release:
- 28.06.2004
- Input
- Break Your Neck
- Run
- Pain In Progress
- Left Alone
- Bow Down 2 No 1
- Burning
- Obey
- Final Loneliness
- Away
- Bloodshed
Achtung, Achtung - eine Wettervorhersage: Aus Richtung Westen - besser: aus dem Raum Köln - ist ab Ende Juni mit schweren Gewittern und teils orkanartigen Böen zu rechnen. Sollten einige schwere Ausläufer auch Ihr heimisches Wohnzimmer erreichen, so bewahren Sie Ruhe und genießen Sie das akustische Schauspiel der Naturgewalten. Aber Achtung: Es bestehen Sucht- und Ansteckungsgefahr!
Eine ganze Menge Aggro-Potenzial lassen 10 FOLD B-LOW auf ihrem Debüt-Album "Low Tuned Output" auf die völlig unvorbereitete Menschheit los. Die Gitarrenfraktion Steffi und Dirk quält aus ihren Siebensaitern die tiefsten und dicksten Töne heraus, die je eine Klampfe hervorgebracht hat. Dazu kommt mit Panice ein Schlagzeuger, der auch allzu gerne die Keule auspackt und in schöner SLIPKNOT Manier sein Kit bearbeitet. Bassist Nico sorgt für den nötigen Subbass und zeigt darüber hinaus CHILLI PEPPERS- und MUDVAYNE-Vorlieben. Während der gesamten elf Songs springt dem Hörer jedoch Shouter Thomas mit beiden Füßen ins Gesicht bzw. tritt auch abwechselnd in den jeweiligen Allerwertesten. Die mehr als aggressiven Vocals pendeln dabei zwischen FEAR FACTORY/SOULFLY-Shouts sowie SIX FEET UNDER-Growls. Eine gesanglich hochexplosive Mischung, die dir mit erhöhter Geschwindigkeit entgegen bläst. Die komplette Musik der Band schraubt am Kopf und drückt gewaltig in der Magengegend. Moderner Thrash Metal mit Nu-Metal-Schlagseite - MACHINE HEAD (Riffing) trifft auf MUDVAYNE, SOULFLY Arm in Arm mit KORN.
Für die Melodie ist im Falle 10 FOLD B-LOW ausschließlich der cleane Gesang zuständig, der entweder mit lang gezogenen Tönen (FEAR FACTORY) oder mit Nu-Metal-Refrains für die richtige Abwechslung sorgt. Leider fehlen diesen Farbtupfern die richtigen Wiedererkennungsmerkmale und einprägsamen Hooks, um wirklich nachhaltig im Ohr zu bleiben. Interessant wird es, wenn beide Elemente gleichzeitig vermischt werden ('Left Alone'). Ansonsten versucht man die notwendige Abwechslung mit einer gezielten Songreihenfolge zu erzeugen, indem man einem fast durchgehend gebrüllten Song einen gesungenen Song hinterherschiebt. Keine schlechte Idee, leider auf die Dauer ein wenig zu berechenbar.
Zu Beginn regiert der Vorschlaghammer bei der Band aus Kölle ('Break Your Neck', 'Run' - das beste Stück auf der Platte - und 'Pain In Progress'). Vor allem Letzteres trifft dich unbarmherzig auf der Zwölf und besitzt das geilste Ende von allen Songs. In der Folgezeit wechseln sich die Nu-Metal-Welten ('Left Alone', 'Burning', 'Final Loneliness') mit tonnenschweren Dampfhämmern ('Bow Down 2 No 1') und supermodernen Songs ('Obey') ab. Gegen Ende hin wildert man gar noch ein bisschen im KORN-Territorium ('Away'), um dann mit dem Intro (eine tausendfache Wiederholung des Bandnamens in den unterschiedlichsten Soundfacetten - sehr cool) als Outro die Platte zu beschließen.
Diese Musik dürfte live on stage eine mächtige Wand erzeugen und nur so vor Dynamik und Energie strotzen. Würde ich gerne mal erleben. Auf Platte nutzt sich dieses Aggrolevel mit der Zeit ein wenig ab, so dass die zweite Hälfte der 1. Halbzeit deutlich nachhinkt. Fazit: Ein gutes Album, das Freunden der oben genannten Bands neues Futter für die Ohren liefert.
Anspieltipps: Run, Break Your Neck, Pain In Progress
- Redakteur:
- Chris Staubach