WOLFWOLF - The Cryptid Zoo
Mehr über Wolfwolf
- Genre:
- Rockabilly / Blues / Punk / Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- LuxNoise/ Cargo Records
- Release:
- 08.09.2017
- Monster
- The Blind Butcher
- Creps Of The World
- Grave Digger
- Linzer Walzer
- Roswell 47
- Tuzemak
- The Hunter From Hell
- Leave This Town
- Creepy Things
- Poor Cow
- Questa Bella Ragazza
- Back From The Dead
- Good Night Daylight
Ein schlicht und ergreifend cooles Album!
Einfach mal anders sein - ein Vorsatz, mit dem mindestens jede zweite Band in ihr Karriereabenteuer startet, um kurz darauf konstatieren zu müssen, dass es beim Versuch geblieben ist. Denn der wirklich innovative Geist wohnt nur den Künstlern inne, die sich um derlei Angelegenheiten nicht schon vorab sorgen, sondern einfach das sprudeln lassen, was sich mit der Zeit ansammelt.
Bei den Schweizern von WOLFWOLF scheint hier eine ganze Menge unterschiedlichstes Zeug angeschwemmt worden zu sein, denn eine klare musikalische Linie besteht eigentlich nur in den Horror-liebenden Psychobilly-Parts, die von düsterem Blues bis hin zu schmutzigen Rocksounds jede Extrazutat erlauben, die der Band gerade unter die Finger kommt. Auf dem neuen Album der Truppe aus Grünenwald treffen daher auch Dinge aufeinander, die man zunächst mal gar nicht unter dem Deckel eines einzigen Werkes vermuten würde. "The Cryptid Zoo" mutet in der Tat so an, als würde man im zoologischen Garten den wildesten Tieren die Instrumente zu werfen und abwarten, was die wohl damit anstellen. Aber scheinbar ist es eben genau das, was die kreative Ader der Band so sehr anstachelt.
Dennoch ist das gelegentlich fuzzige Gemisch nicht immer leicht verträglich, auch wenn die Songs keinesfalls komplex oder verkopft sind. Im Gegenteil: Manchmal sind die musikalischen Verbindungen, auf die WOLFWOLF sich beruft, vielleicht schon zu spontan. Da treffen creepige Retro-Rocker auf durchgeknallte Lagerfeuersongs, in 'Tuzemak' hört man die Kosaken singen, während man sich in 'Questa Bella Ragazza' im hintersten Winkel einer Pizzeria wähnt, wo die gesamte Familia sich in einem spontanen Anflug von Partylaune selbst feiert.
Es sind so viele Facetten und auch Gegensätze auf "The Cryptid Zoo" vertreten, dass man gerade im ersten Durchgang leicht die Orientierung verliert. Doch diese eigenwilligen Hippies verbreiten einfach eine Menge positives Feeling, überzeugen mit ihren teils doch innovativen Eigenarten und müssen sich nicht hinter einem tollen Artwork verstecken, das man als Bonus zu einem sehr bunten Potpourri musikalischer Kuriositäten noch oben drauf bekommt. WOLFWOLF macht nicht Musik für jedermann, hat aber dennoch genügend entscheidende Argumente, um das eigene Rudel mit diesem Album auszuweiten. Einfach nur weil Musik so herrlich verrückt sein kann.
Anspieltipps: The Blind Butcher, Grave Digger, Questa Bella Ragazza
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes