WOLVES AMONG US - Collapse
Mehr über Wolves Among Us
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Prime Collective
- Release:
- 18.05.2018
- Collapse
- Far From Serenity
- Icarus
- Nightmare
- Fusion
- Double Standards
- Mirrors And Monsters
- Deliverance
- Save Me
Anständig, aber leider kaum eigenständig!
Im Grunde genommen klingt es genau so, wenn eine Band keinem wirklich weh tun will: WOLVES AMONG US schreibt zwar einprägsame, melodische Songs, hat sich aber eine gewisse Komfortzone geschaffen, in der jede zu krasse Riffattacke und jeder Anflug von zu heftigem Gebrüll im Keim erstickt wird. Das kann man so machen, vor allem wenn Beweggründe wie kommerzieller Erfolg eine gewichtige Rolle spielen. Allerdings muss man sich in diesem Fall auch darüber im Klaren sein, dass die Mixtur aus groovigen Core-Sounds und weitestgehend melodischem Alternative Metal nicht viele individuelle Charakteristika in sich trägt. Denn genau das ist bei "Collapse" am Ende Programm.
Umgekehrt kann man den Dänen eigentlich gar nicht vorwerfen, genau diesen Weg zu beschreiten. Die Songs haben angenehme Hooks, die Symbiose aus emotionalen und etwas härteren Passagen wird treffend in Szene gesetzt, und an der Performance gibt es eigentlich nur dann etwas auszusetzen, wenn Shouter Jimmy Bertelsen sich etwas mehr zurücknimmt. Die melodischen Passagen beherrscht er sehr gut, die etwas brachialeren Momente eigentlich auch, nur traut er sich viel zu selten an den deftigeren Kontrast heran, weil eben genau jene oben beschriebene Komfortzone besteht. Und das setzt einer Scheibe wie "Collapse" ganz klare Grenzen, die langfristig auch einen erheblichen Spannungsverlust mit sich bringen.
Dennoch: Freunde moderner Metal-Kost, für die Heavyness nicht zwingend ein entscheidendes Kriterium ist, sollten WOLVES AMONG US bzw. dem neuen Album ruhig mal eine Chance geben. Die Songs sind ordentlich, nicht sonderlich eigenständig, aber letztlich einfach gut gemacht. Reduziert man die Platte um die konsequenterweise auftretenden Verschleißerscheinungen, ist "Collapse" richtig gut. Addiert man das Ganze später aber wieder auf, ist die Platte zwar immer noch über dem Durchschnitt, leider aber nicht spektakulär, um sich unter den unzähligen ähnlich gearteten Releases entscheidend zu behaupten.
Anspieltipps: Far From Serenity, Fusion
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes