WOLVESPIRIT - Bullshit
Mehr über Wolvespirit
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Spirit Stone Records
- Release:
- 07.02.2025
- Titanium
- Robots
- Bullshit
- Dragon Age
- Fire
- Braineater
- Still Undefeated
- Starborn
- Screaming
- Want You
- 666
- The Joker (Bonus Track)
Wahrlich kein Quatsch, aber auch kein echter Ohrenschmaus.
Bisher hatte ich WOLVESPIRIT immer nur in kleineren Portionen verkostet und so bot das aktuelle Album "Bullshit" eine willkommene Gelegenheit, sich einmal eingehender mit der Musik der Band aus Kleinrinderfeld – kein Wortspiel beabsichtigt – auseinanderzusetzen. Der rockende Stier auf dem Cover greift auf jeden Fall mit Würde in die Klampfe, denn fette Gitarren spielen eine große Rolle auf dem mittlerweile siebten Album der Franken. Irgendwie hatte ich immer in Erinnerung, dass man mit Fug und Recht das Etikett "retro" auf die Veröffentlichungen von WOLVESPIRIT kleben konnte. Diese Zeiten scheinen trotz gelegentlicher Töne aus der Hammond-Orgel vorbei zu sein, denn das Klangbild ist sehr modern, in meinen Ohren deutlich zu modern.
Vom Songmaterial fallen das hymnische 'Titanium', das groovende, fast schon gerappte 'Robots' und das von kauzigen Keyboards und dezenten Chören untermalte 'Starborn' positiv auf. Ziemlich aus dem Rahmen fällt der Titeltrack mit seinen Gangshouts und Stakkatorhythmen in der Strophe. Da muss ich gleich sagen, dass das nicht unbedingt mein Fall ist. Eigentlich ist es ja etwas Positives, wenn eine Band mal etwas Neues ausprobiert, aber 'Bullshit' wirkt wie ein Fremdkörper zwischen den eher bluesigen Rocksongs, auch wenn Aggressivität zum von der Band zum Konzept erkorenen Thema Fake News passt. 'Fire' würde ich mit etwas Siebzigerflair sicher sonst goutieren.
Handwerklich gibt es übrigens nichts auszusetzen, denn die Band klingt schon enorm tight. Allerdings setzen mit zunehmender Spieldauer gewisse Ermüdungserscheinungen ein. Das liegt, wie bereits erwähnt, zum einen an der modernen Produktion, die der Musik kaum Luft zum Atmen lässt, und zum anderen an der Stimme von Sängerin Deborah Craft. Ihr zwar sehr intonationssicheres, jedoch auch reichlich extremes Organ ist in kleinen Dosen interessant und tritt ordentlich in den Allerwertesten, aber auf Albumdistanz sind derartige gesangliche Attacken auf das Sitzfleisch doch auch ziemlich anstrengend. Diejenigen unter euch, die mit diesen beiden geschmacksabhängigen Aspekten von "Bullshit" gut klarkommen, werden das Album sicher total abfeiern.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens