WOLVSERPENT - Aporia:Kala:Ananta
Mehr über Wolvserpent
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 04.03.2016
- Aporia:Kala:Ananta
Ein schwerer Brocken - auch für den Doom!
Einen kurzen Eindruck verschaffen, das funktioniert beim neuen WOLVSERPENT-Album nicht. Die amerikanische Doom-Truppe hat ihrem neuen Album lediglich einen einzigen Track geschenkt, der mit all seinen düsteren Facetten eine Spannbreite von ganzen 40 Minuten hat und sich deart schleichend aufbaut, dass ein größerer Kontrast zum Easy Listening kaum bestehen könnte. "Aporia:Kala:Ananta" daher als Faustschlag gegen die Schnelllebigkeit des Musik-Business' zu werten, darf man konsequent nennen, wenngleich natürlich völlig andere Motive hinter der Konzeption des neuen Albums standen. Aber als Statement funktioniert "Aporia:Kala:Ananta" schon einmal prächtig.
Der schwere Brocken, den WOLVSERPENT hier nun zur Diskussion stellt, ist allerdings kaum zu verdauen, weil es zahlreiche Durchläufe benötigt, bis man die Zusammenhänge des Songs gefiltert hat. Es dauert knappe fünf Minuten, bis die ersten Sequenzen sich festigen und eine finstere Epik das Zepter in die hand nimmt und auch über weitere zehn Minuten verteidigt. Monumentale Soundscapes mit minimalistischer instrumentaler Präsenz sind die vermeintliche Erfolgsformel, der Brittany McConnell abseits ihrer Verpflichtung als Schlagzeugerin auch ein paar angenehme Violinenparts schenkt. Dann jedoch wird es bizarr und verwirrend: mit einem Schlag setzt WOLVSERPENT brachiale Elemente durch, nähert sich phasenweise fast dem Death Metal, bezieht sich auf die Funeral-Doom-Wurzeln und gibt zum Ende hin eine Ausschau auf das selbstzerstörerische Szenario, welches "Aporia:Kala:Ananta" eigentlich ist. Insbesondere die Schlussakkorde, die im Noise-Hagel verhallen, sind anstrengend und reißen den Track auseinander, ja fordern regelrecht, dass die Band das Stück in mehrere Episoden gliedert. Zwar offenbart WOLVSERPENT hier noch einmal gänzlich andere Einblicke (SUNN O))) lässt grüßen), allerdings entstehen hier auch Disharmonien, die zu stark von der Grundidee abweichen.
Natürlich soll das nicht entscheidend sein, denn der Anspruch und auch weite Phasen der Umsetzung sind gewaltig. Aber es gelingt eben nicht ganz, "Aporia:Kala:Ananta" souverän über die Ziellinie zu bringen, was angesichts der vielen starken Eindrücke zu bedauern ist. Fans der Materie haben aber eigentlich keine Wahl und sollten sich mit diesem Werk auseinandersetzen. Megatracks wie diesen bekommt man auf diesem Level ja auch nicht alle Tage angeboten!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes