WOLVSERPENT - Perigaea Antahkarana
Mehr über Wolvserpent
- Genre:
- Drone/ Doom/ Ambient/ Noise
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 13.09.2013
- Threshold: Gateway
- Within the Light of Fire
- In Mirrors of Water
- A Breath in the Shade of Time
- Concealed Among the Roots and Soil
Fünf Meditationen zwischen Vogelsang und Stromgitarre
WOLVSERPENT ist eine Drone/Doom Band mit einem Schuss Black Metal und Ambient, stammt aus Idaho und wird vom Duo Brittany McConnell und Blake Green betrieben. Sie spielt Schlagzeug und Geige, er ist für Gitarre und Gesang zuständig. Das Debüt "Blood Seed" wurde 2010 veröffentlicht und jetzt folgt der kryptisch betitelte Zweitling "Perigaea Antahkarana" via Relapse Records. Soweit die Eckdaten und eine kleine Vorabbemerkung: Ich bespreche hier die Songs in der üblichen, im Netz vorzufindenden, hoffentlich richtigen, Reihenfolge, da der mir zur Verfügung stehende Download etwas anders listet.
Es gibt Musik, die existiert zweckfrei. Die hört man nur um der Musik willen, bzw., es ist einem zumindest möglich, sie soweit darauf zu reduzieren. Andere Musik ist primär einem externen Zweck, gerne irgendeiner Form von Selbsterweiterung, untergeordnet. Das hat zur Folge, dass sie durchaus anderen Gesetzen gehorcht, was die Qualitätsprüfung angeht und damit gerne mal für den unbedarften Konsumenten, der eigentlich nach Musik ersterer Kategorie sucht, zum irritierenden Stolperstein wird. Die Schnittmenge solcher Musik mit den okkult angehauchten Gruppen dieser Tage ist naturgemäß ziemlich hoch und WOLVSERPENT schwimmen mitten drin. Fünf Stücke und fast anderthalb Stunden lang ist das Werk des Duos, ein langer Atem ist also von vornherein gefragt und erweist sich im späteren Verlauf als bitter nötig. Dabei fängt das Album sehr stimmig an, dumpfes Keyboardgewaber und das Krächzen von Raben oder ähnlichem dominieren das Intro 'Threshold: Gateway', mit etwas mehr als drei Minuten bei weitem der kürzeste Song auf dem Album. Das Folgende 'Within The Light Of Fire' stellt dann die Geduld schon bald auf ihre erste, härtere Probe. Sind die ersten drei Minuten recht konturloser Mischung aus Keyboard und Gitarre noch unter atmosphärisch gelungen zu verzeichnen, folgen für die restlichen 13 Minuten zwei oder drei Schnarchnasen-"Riffs", die mit einem minimal-Aufwand an Dynamik zwischendrin präsentiert werden. Dementsprechend erschöpft ist man schon und wähnt schreckliches, eingedenk der folgenden 22 Minuten von 'In Morrors Of Water', jedoch: Besonders die ambientige erste Hälfte des dritten Songs macht sich sehr gut, inklusive Violinen-Klängen und etwas Vogelgezwitscher, bevor man sich in Black Metal gemäßigter Geschwindigkeit begibt, der zwar nicht unpassend aber doch recht billig wirkt. Dieser Eindruck ändert sich bei den restlichen zwei Stücken mit Überlänge dann auch nicht weiter. Interessanterweise gefallen mir die Ambient/Drone-Passagen ziemlich gut. Der Metal-Anteil hingegen bleibt kompositorisch arm und erstickt sich selbst in seinen Wiederholungen.
"Perigaea Antahkarana", scheint mir, ist wesentlich mehr Musik, die einem Zweck folgt und in einem bestimmten, vom Hörer speziell gewählten Kontext funktioniert, als jene erste Kategorie, in der der Hörer ohne weitere Zusätze mit den Klängen alleine ist. Wer Meditationsmusik mit lichten und düsteren Klängen zwischen sanften Geigen-Tönen und verzerrten Gitarrenklängen sucht, wird hier sicher fündig. Allen anderen empfehle ich mindestens Probezuhören und sich danach den interessanteren Veröffentlichungen, die dieser Tage wie eine Sturzflut auf uns herniederbrechen, zu widmen.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer