WOMBRIPPER - From The Depths Of Flesh
Mehr über Wombripper
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Redefining Darkness Records
- Release:
- 29.06.2018
- Still Unborn
- Immolation Rites
- Torn By The Nails
- Frantic Exhumation
- Restless
- Suicidal Recreation
- Locked In Iced Coffin
- Godless Slaughter
- Prenatal Death
- Shredded Corpse Remains
- Already Dead
- Morbid Aberration
Frech geklaut ist halb gewonnen!
Ob die Jungs von WOMBRIPPER in ihrer Jugend schon mal häufiger nach Schweden gereist sind, um sich während schulischer Klassenfahrten metallisch weiterbilden zu lassen? Zumindest nach den Eindrücken des aktuellen Albums dieser russischen Combo ist von derlei Bildungsreisen in irgendeiner Form auszugehen. Vielleicht hat die Band aber auch die Elchtod-Sammlung des heimischen Plattenladens komplett aufgekauft, sich anschließend für geraume Zeit im Proberaum verschanzt und schließlich versucht, so viel wie möglich davon für das eigene Material zu adaptieren. Ganz gleich jedoch, welche Entstehungsgeschichte "From The Depths Of Flesh" am Ende jedoch zugrundeliegt: Man muss dem Quartett aus Nizhny Novgorod auf jeden Fall lassen, bei der Nachahmung des frühen Schwedendeaths ganze Arbeit geleistet zu haben!
Alles beginnt schon bei der Produktion, die in diesem Stile locker auch vor zweieinhalb Dekaden in den Sunlight Studios hätte entstehen können. Die Signatur ist vergleichbar, der raue Unterton ebenfalls, und wer nicht genauer hinhört, wird auch kaum erkennen, dass hier keines der damaligen Originale am Werk ist. Die Mischung aus raubeinigem GRAVE-Gemörtel, aggressiven Fast-Forward-Tönen im Sinne der ersten DISMEMBER-Releases und groovigen Parts, wie man sie seinerzeit von UNLEASHED und ENTOMBED aufgetischt bekommen hat, grenzt schon fast an Diebstahl, ist aber letztendlich so gut umgesetzt, dass man keine Anklage gegen die vermeintlichen Ganoven erheben möchte. Denn WOMBRIPPER ist handwerklich auf der Höhe, kann das entsprechende Feeling reproduzieren und legt sich auch nicht bloß stur auf eine fest installierte Gangart fest: "From The Depths Of The Flesh" ist durchaus variabel, hat zwar auch einige klar definierte Spielregeln, was die Arrangements betrifft, ist aber weder dauerhaftes Gebolze, noch eintönige Midtempo-Show.
Ausgangsbedingung für den Genuss dieses Albums ist daher auch nur eine Vorliebe für den dreckigen Death Metal der ersten skandinavischen Welle. Sollte dies gegeben sein, wird man - Plagiatsvorwürfe hin oder her - definitiv eine Menge Spaß mit dem neuen Release dieser dreisten Russen haben!
Anspieltipps: Godless Slaughter, Shredded Corpse Remains
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes