WONDER YEARS, THE - Burst & Decay (Volume III)
Mehr über Wonder Years, The
- Genre:
- Pop Punk
- Label:
- Hopeless Records
- Release:
- 09.05.2025
- Junebug
- Came Out Swinging (feat. Joe Taylor)
- Oldest Daugther (feat. Zayna Youssef)
- Wyatt's Interlude
- Wyatt's Song (Your Name)
- Teenage Parents
- I Don't Like Who I Was Then (feat. Ryland Heagy)
- The Ocean Grew Hands To Hold Me
- Doors I Painted Shut
Schöne Dekonstruktion des eigenen Backkatalogs.
Die Amerikaner THE WONDER YEARS sind eigentlich seit der Bandgründung im Jahr 2005 für prägnanten Pop Punk bekannt und blicken inzwischen auf sieben starke Studioalben zurück. Seit dem Jahr 2017 geht der Sechser, der aus Dan Campbell (Gesang, Gitarre), Nick Steinborn (Gitarre), Josh Martin (Bass), Matt Brasch (Gitarre), Casey Cavaliere (Gitarre) und Schlagzeuger Mike Kennedy besteht, unter dem Banner "Burst & Decay" aber auch der eigenen Vorliebe für die reduzierte und teils akustische Neuinterpretation des eigenen Katalogs nach. "Burst & Decay (Volume III)" ist dabei - wie der Name schon andeutet - bereits der dritte Eintrag dieser Reihe und präsentiert uns neun Songs.
Los geht es dabei erst einmal mit dem frischen Track 'Junebug', der eigens für das Album geschrieben wurde und daher wenig überraschend auch im quasi Unplugged-Setting wunderbar funktioniert. Der Refrain ist unheimlich einprägsam, die reduzierten Gitarren und Keyboards liefern dazu ein wunderbares Fundament, auf dem Fronter Dan seine starke Gesangsleistung perfekt präsentieren kann. Trotz der eher luftigen Instrumentierung hat die Nummer genügend Schwung und Druck, um wirklich mitreißend aus den Boxen zu schallen. Die neuen Versionen von 'Came Out Swinging' und 'Oldest Daughter' schlagen danach in eine ähnliche Kerbe und bedienen sich primär der akustischen Gitarre, wobei Keyboards und die mehrstimmigen Gesänge genügend Textur beisteuern, um den bekannten Songs eine frische Komponente abzugewinnen. Insgesamt ein starker Einstand und der Beweis dafür, dass die poppigen Hymnen der Amerikaner eben im Kern auch ohne wuchtige Gitarren wunderbar funktionieren.
'Wyatt's Song (Your Name)' geht danach sogar noch einen Schritt weiter und reduziert nicht nur die Instrumentierung, sondern geht auch klanglich in eine Lo-Fi-Richtung, was zum intimen und balladesken Track, den Dan für seinen Sohn verfasst hat, wunderbar passt. Doch keine Sorge, mit 'Teenage Parents' und 'I Don't Like Who I Was Then' sind wir schnell zurück in hymnischen Breiten, wobei der großartige Ryland Heagy von ORIGAMI ANGEL dem letztgenannten Track mit seiner tollen Stimme sogar noch etwas mehr Strahlkraft verpasst. 'The Ocean Grew Hands To Hold Me' ist dagegen in der Neufassung unheimlich dramatisch ausgefallen, was von einem tollen Streicherarrangement nur noch einmal unterstrichen wird. Und 'Doors I Painted Shut'? Nun, der Rausschmeißer wird ebenfalls auf das nötigste heruntergebrochen und entfaltet als eindringliche Keyboard-Streicher-Ballade eine wunderbar packende Atmosphäre.
So ist auch "Burst & Decay (Volume III)" wieder ein wunderbares Beispiel dafür, dass es unheimlich spannend sein kann, wenn Bands ihre Songs dekonstruieren und in neuem Gewand wieder zusammensetzen. Fans der Amerikaner dürfen hier entsprechend auch blind zuschlagen und werden ihre Lieblingssongs aus einem neuen Blickwinkel kennenlernen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs