WORDS OF FAREWELL - A Quiet World
Mehr über Words Of Farewell
- Genre:
- Melodic Death Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 18.11.2016
- My Share Of Loneliness
- Gaia Demise
- Gallows Frame
- Limit Cycle
- Zero Temperance
- Momentary Life
- Oversoul
- The Farthest Reach
- This Shadow My Likeness
Moderner Schweden-Stahl zwischen Eingängigkeit und Progressivität.
Ganz schön viel harte Arbeit steckt hinter dem bisherigen Erfolg der Melo-Deather WORDS OF FAREWELL, die sich trotz der nicht gerade geringen Genre-Konkurrenz in Deutschland und in ihrem Territorium dem Ruhrgebiet inzwischen einen beachtlichen Ruf erarbeiten konnten. Alles begann im Jahr 2007 mit der EP "Ashes Of The Coming Dawn", bevor sich das Sextett kontinuierlich mit jedem folgenden Album steigerte und schlussendlich einen Deal bei AFM Records landen konnte. Da ist es dann auch kein Wunder, dass die Truppe inzwischen ebenfalls auf deutschen Festivals zu den gern gesehenen Gästen zählt und sich mit mitreißenden Shows auch dort weitere Fans erspielen konnte. Mit "A Quiet World" steht nun der insgesamt dritte Langspieler in den Regalen, mit dem die Jungs auch dieses mal wieder einen weiteren Schritt auf dem Weg zum großen Durchbruch hinter sich bringen wollen.
Optisch bietet die Scheibe dabei direkt eine große Überraschung, denn das Coverartwork kommt ungewohnt futuristisch daher und lässt erst einmal keinerlei Bezüge zum melodischen Todesstahl zu. Ein Eindruck, der sich im Opener 'My Share Of Loneliness' aber erst einmal nicht fortsetzt, denn hier regieren dann doch die klassichen Trademarks des Gothenburg-Sounds. Melodisches Riffing, ein paar melancholische Lead-Gitarren im Stile von INSOMNIUM und dazu die starken Growls von Fronter Alexander Otto und fertig ist ein feiner Opener, der dem Hörer direkt Lust auf die weiteren Tracks des Silberlings macht.
Mit dem folgende 'Gaia Demise' hält dann aber der bereits vermutete futuristische Sound Einzug in die Musik und so müssen sich die Gitarren von nun an das Rampenlicht mit atmosphärischen und abgespaceten Keyboard-Samples teilen, die sich allerdings überraschend gut ins Gesamtbild einfügen. Stellenweise erinnert das Ganze recht offensichtlich an die modernere Ausrichtung der beiden Genre-Giganten IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY, die auf ihren frisch veröffentlichten Alben ganz ähnlich zu Werke gehen, während gerade in den vertrackteren Momenten der insgesamt neun Tracks auch die Nähe zu den deutschen Progressive-Metal-Meistern DISILLUSION nicht zu leugnen ist. Dabei kann nicht nur musikalisch die Parallele zu diesen Schwergewichten gezogen werden, denn auch in Sachen Songwriting ist der Sechser inzwischen auf einem hohen qualitativen Niveau angekommen, sodass sich Songs wie das famose 'Momentary Life', die flotte Melodie-Abrissbirne 'The Farthest Reach' oder das sehr elektronische 'Limit Cycle' keinesfalls vor den übrigen Genre-Vetretern verstecken müssen.
Alles in allem ist "A Quiet World" damit eine feine Melo-Death-Scheibe geworden, die mit tollen Hooklines und einer dichten Atmosphäre auf ganzer Linie überzeugen kann. Einzig einen geringfügigen Mangel an Eigenständigkeit könnte man den Jungs ankreiden, denn immerhin gehört die Verwendung von modernen Keyboard-Sounds im melodischen Todesstahl inzwischen schon fast zum guten Ton und ist dementsprechend nicht gerade der innovativste Einfall. Angesichts des bärenstarken Songmaterials sehe ich über diesen Schwachpunkt aber gerne hinweg und kann abschließend nur jedem Fan von eingängigem skandinavischem Metal empfehlen, die Musik von WORDS OF FAREWELL ganz dringend anzutesten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs